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Wolfe, Gene: Der Zauberer - Mythgarthr 2 (Buch)

Gene Wolfe
Der Zauberer - Mythgarthr 2
(The Wizard)
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jürgen Langowski
Titelillustration Dietrich Ebert
Klett-Cotta, 2006, Hardcover, 650 Seiten, 24,50 EUR, ISBN 3- 608-93776-5
Von Carsten Kuhr

Die Handlung des zweiten, abschließenden Bandes setzt nahtlos die Handlung des ersten Teils fort. Der »fähige« Sir Able ist nach seinem Tod ins Götterreich Skai (Sky = Himmel) gekommen und dort gereift. Nicht nur an Wissen und Erfahrung, sondern auch an Gaben. Doch dann holt ihn die Erinnerung an seine große Liebe ein, und er bittet den Walvater, ihn wieder nach Mythgarthr zu senden. Zwar sind seine magisch anmutenden Fähigkeiten durch den Gottvater begrenzt worden, doch selbst vermindert, in einer mittelalterlichen Welt naturgemäß nicht zu verachten.
Nachdem er auf Mythgarthr zurückkehrt stellt er fest, dass hier weitere 20 Jahre vergangen sind. Zwischenzeitlich ist er kein unbedarfter Fremder mehr, sondern kennt sich aus im Gefüge seiner Welt. Endlich ist er wer, kennt seinen Platz in dieser Welt, und nimmt diesen auch ein. Als er auf einer Mission als Vermittler in das wilde Land der Frostriesen gelangt, muss er sich erneut seine Haut erwehren. Tückischer Verrat bedroht ihn, und seine Freunde, ihre Mission droht zu scheitern.


Im Gegensatz zum ersten Teil beschreibt Wolfe uns dieses Mal eine Schlachtszene, lässt seinen Helden triumphieren, ohne aber dessen Triumph wirklich in den Mittelpunkt zu stellen. Stattdessen zeichnet er mit versierter Hand erneut das Bild einer Persönlichkeit, die sich entwickelt. Dies spiegelt sich auch in der Sprache des Romans wider. Sowohl Aufbau wie Wortwahl haben sich gegenüber dem ersten Band deutlich geändert, wobei dieser Roman aber einige Längen insbesondere in dem umfangreichen Teil bei den Frostriesen nicht verbergen kann.

Allerdings fehlt dem Text diesmal die Leichtigkeit, das Staunen des unbedarften Able, durch dessen Augen wir eine ihm zauberhaft erscheinende Welt im ersten Buch erblickten. Diesmal sind die Voraussetzungen ganz andere. Diesmal ist er mit den Zuständen seiner Welt vertraut, ist Bestandteil der Kultur, nicht länger ein Fremder in einem fremden Land. Der Charme der Entdeckungen des ersten Teiles gingen verloren, als alles ungewöhnlich, unbekannt und damit faszinierend war fehlt.
Ables Leben ist geprägt durch Grenzen, die ihm von außen aufgezwungen werden. Als Ritter ist er verpflichtet seine Mission zu erfüllen, die Freuden, das Unbekümmerte der Jugendzeit sie sind vorbei. Zudem tritt er für längere Abschnitte des Romans in den Hintergrund.

Dennoch zeigt auch dieses Buch wieder, welch großer Erzähler Wolfe ist. Mit leichter Hand entwickelt er Charaktere, legt immer eine zweite, eine dritte Schicht unter seine abenteuerliche Handlung.

hinzugefügt: August 20th 2006
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Klett-Cotta Verlag
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