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3 Helden 3: Gefärhliche Agentenfracht, Jason Dark (Buch)
3 Helden Band 3
Jason Dark
Gefärhliche Agentenfracht
Titelillustration von Marc Robitzky
Area/Unipart, 2006, Hardcover, 140 Seiten, 2,95 EUR, ISBN 3-89996-803-3 bzw. 3-89996-803-4
Von Irene Salzmann
Zufällig belauscht Randy ein Gespräch seines Vaters mit dem britischen Wissenschaftler Dr. Morton, der zusammen mit seinem Sohn für einige Tage als Gast auf dem Anwesen der Ritters weilt. Die beiden wurden von Butler Alfred aus einem Land in Nahost gerettet und sollen, nachdem ihre Spuren verwischt wurden, in ihre Heimat reisen.
Schon immer hatte Randy vermutet, dass sein Vater mehr ist als einfach nur ein viel beschäftigter Wissenschaftler. Es kränkt ihn sehr, dass der Vater ihm das Geheimnis noch immer vorenthält – vertraut er Randy nicht? Zu gern würde er ihn mit der Wahrheit konfrontieren, weiß aber nicht wie.
Randy, Turbo und Ela freunden sich schnell mit Benny an. Kurz darauf wird Alfred entführt, Randys Vater und Dr. Morton müssen sich den feindlichen Agenten ergeben, um das Leben des Freundes zu retten. Natürlich nehmen die 3 Helden und Benny die Verfolgung der Verbrecher auf und geraten selbst in Gefahr.
In Band 3 der Serie „3 Helden“ wird endlich verraten, welchem Metier Randys Vater und Butler Alfred tatsächlich nachgehen. Beide arbeiten für den Geheimdienst, und es grenzt schon an ein Wunder, dass bisher noch kein Gegner die Familie als Druckmittel gegen die Agenten benutzte. Durch Verrat aus den eigenen Reihen fallen Randys Vater, Alfred und ihr Gast Dr. Morton in die Hände des Feindes. Randy und Ela ergeht es bei ihren Nachforschungen nicht viel besser, doch dafür bekommen Turbo und Benny Unterstützung von den Kollegen, die Randys Mutter alarmiert hat. Eine wilde Verfolgungsjagd durch halb Deutschland beginnt.
Diesmal hat Ela mehr Handlungsanteile als in den beiden vorherigen Büchern, obwohl sie von Jason Dark alias Helmut Rellergerd auch weiterhin wie das fünfte Rad am Wagen behandelt wird. Man merkt deutlich, dass er viele Jahre Romanhefte schrieb, die sich in erster Linie an die männliche Leserschaft richteten, die Archetypen wie den mutigen, starken und intelligenten Helden (John Sinclair) schätzen, der umringt ist von treuen, aber weniger genialen Heldenbegleitern (Bill Conolly, Suko) und schönen Frauen, die gerettet werden müssen und austauschbar sind. Ähnlich ist die Figurenkonstellation von „3 Helden“ mit Randy als Alpha-Männchen, Turbo als seinem zuverlässigen Begleiter und Ela als zickiges ‚Quoten-Mädchen’.
Für die Handlung greift der Autor ebenfalls auf vertraute Stilmittel zurück. Action, Amerikanismen, coole Sprüche, Teenager-Jargon sollen für eine mitreißende, zeitgenössische Handlung sorgen. Auf Leser zwischen 12 und 16 Jahren wirken die Geschichten jedoch arg konstruiert, die Charaktere erscheinen schablonenhaft, die Schwarz-Weiß-Malerei, die keine Grau-Zonen zulässt, ist unrealistisch. Statt die Figuren durch kleine Marotten und glaubwürdige Motive auszuschmücken, wird mit Nebensächlichkeiten aufgefüllt wie z.B. den wiederkehrenden Beschreibungen von Frühstück-Szenen (die Existenz von Randys Mutter ist auf das triste Hausfrauendasein beschränkt), überflüssigen Erklärungen (jeder Jugendliche weiß, dass Mangas japanische Comics sind) oder gar unlogischen Beschreibungen (für eine Verfolgung, bei er man u. U. über Gehsteige oder einen Grünstreifen brettern muss, verwendet man, so cool es auch aussehen mag, sicher kein tiefer gelegtes Auto, da man mit Spoiler, Ölwanne etc. aufsetzen würde – Auto kaputt, Ende der Jagd).
Immer weniger Jugendliche greifen in der Freizeit zum Buch. Möchte man ihr Interesse wecken, muss man schon mehr bieten als eine oberflächliche Handlung mit Genre-Archetypen im Groschenheft-Stil.
hinzugefügt: August 26th 2006 Tester: Irene Salzmann Punkte: zugehöriger Link: Area Verlag Hits: 3859 Sprache: german
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