Ren Dhark – Weg ins Weltall 1
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Eiswelt Terra
Titelillustration Ralph Voltz
Unitall Verlag, 2006, Hardcover, 348 Seiten, 15.90 EUR, ISBN 3937355162
Von Robert Monners
Die Erde im Griff des ewigen Eises. Nach dem Erkalten der Sonne und der Flucht der Menschheit nach Babylon und anderen Refugien sind nur ganz wenige Menschen auf dem ehemaligen Heimatplaneten der Menschheit zurückgeblieben. Diese sehen sich unerwartet einer Invasion gegenüber. Die Riiim, oder Eisläufer wie sie von den verbliebenen Menschen auch genannt werden, kommen zu Millionen und besetzen von den Polen ausgehend die Erde. Sie, die sich bei einer Temperatur von minus 75 Grad am wohlsten fühlen, haben die Erde als neues Zuhause auserkoren. Ren Dhark startet mit der »Point Of« in Richtung Babylon, um bei Henner Trawisheim um Unterstützung im Kampf gegen die Invasoren zu werben. Doch dieser hat, wie die meisten der Menschen, die Erde bereits abgeschrieben. Zu teuer, nur von sentimentalem Wert, so die trockene Absage des Cyborgs auf geistiger Basis. Dann aber werden Ren Dhark und seine Mannschaft zu einer Pyramide der Worgun auf Babylon gerufen - einer Pyramide, die lebende und forschende Zwergworgun beherbergt ...
Uwe Helmut Grave, Achim Mehnert, Conrad Shepherd und Jo Zybell zeichnen für den Auftakt der „Ren Dhark“- Fortschreibung in einem neuen Verlag verantwortlich.
Der in der Schweiz beheimatete Unitall Verlag, der bereits die Sternenabenteuer von HJB übernommen hat, führt zukünftig die Serie weiter.
Die äußere Gestaltung hat sich - abgesehen vom Verlagslabel - nicht geändert, im Vorwort teilt uns Expokrat Hajo F. Breuer mit, dass es zukünftig keine Zyklen mehr geben wird. Zwar werden Handlungsabschnitte in zwölf Büchern abgeschlossen werden, eine eigene Zyklenbezeichnung oder gesonderte Nummerierung der Bände aber gibt es künftig nicht mehr.
Vom Inhalt her ist das Buch geprägt davon, dass man versucht ein wenig zurück zu den Wurzeln zu gehen. Der Gigantismus der letzten Zyklen, die großen Schlachtengemälde im Kampf gegen Grakos, Giants und Zyzzkt, die ganze Galaxien bedrohenden Katastrophen scheinen zunächst einmal vorbei zu sein. >br>
Wie es sich für eine gerade dem Untergang entflohenen Menschheit gehört backt man kleinere Brötchen, sucht zunächst einmal das zu bewahren, was man hat, bevor man die Kraft und das Geld für neue interstellare Abenteuer riskiert. Insofern ist die Handlung Trawisheims nachvollziehbar und realistisch. Auch die am Rande thematisierte Auseinandersetzung der Urkolonisten Babylons gegen den riesigen Strom der Flüchtlinge, die sich nun ins gemachte Bett legen und die Herrschaft an sich reißen wollen ist nachvollziehbar portraitiert worden.
Noch ein wenig unklar ist die Motivation der Invasion Terras durch die Eisläufer. Warum haben sich diese überhaupt die Erde ausgesucht, wie haben sie überhaupt von dem vakanten Planeten erfahren, und was hat es mit den Orten der Macht auf sich - Stoff genug für die nächsten Bände.