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Harris, Charlaine: Vorübergehend tot (Buch)
Charlaine Harris
Vorübergehend tot
(Dead untill Dark)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Dorothee Danzmann
Titelillustration: Eva Widermann
Feder & Schwert Verlag, 2004, Taschenbuch, 328 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-937255-14-9
Von Carsten Kuhr
Sookie Stackhouse lebt als Kellnerin in einem kleinen Kaff in Louisiana. Blond, blauäugig mit guter Figur ausgestattet sollte man denken, dass sie sich vor Verehrern nicht retten kann, doch unsere Sookie hat ein Manko, das alle potentiellen Liebhaber, und seinen sie noch so betrunken abschreckt.
Sie kann Gedanken lesen. Und was ist abturnender, als wenn der Partner bei Sex gerade wenig schmeichelhaftes über die Kehrseite seiner Partnerin denkt - wir können das wohl nur zu gut nachvollziehen. So ist unsere Southern Belle mit Anfang/Mitte Zwanzig immer noch Jungfrau, und es sieht nicht danach aus, als ob sich an diesem Zustand so allzu schnell etwas ändern würde. Dann aber kommt eines Abends ein neuer Gast in ihrer Kneipe auf, ein großer, stiller etwas bleicher aber faszinierenden Mann, und hoppla, sie empfängt keinerlei Gedanken.
Ist dieser attraktive Mann etwa einer der Vampire, die in den letzten Jahren ihr Coming-Out hatten? Unsere beiden Turteltäubchen kommen sich näher, doch dann entdeckte die Polizei mehrere Leichen im Ort. Alles junge, ungebildete Frauen, die sich mit Vampiren eingelassen haben. Überraschung - auch Sookie steht auf der Liste des Serienkillers, und alle ihre untoten Freunde können nicht verhindern, dass sie in die Schusslinie gerät ...
Als ich meinen ersten Roman von Charlaine Harris („Der Vampir der mich liebte“, dtv) besprach stellte ich mir noch die Frage, warum die Damen und Herren bei dtv mit dem vierten Band einer Reihe begannen, in dem laufend auf die Handlung der ersten Titel Bezug genommen wird. Mittlerweile bin ich schlauer und weiß, Amazon sei Dank, dass die ersten Bände im Verlag Feder & Schwert aufgelegt wurden, ehe die Reihe dank eines findigen Agenten dann zu zahlungskräftigeren Konkurrenz abwanderte.
Harris beschreibt uns in einer schonungslosen Offenheit vom Leben in einem der armen Südsaaten der USA. Kulturelle Veranstaltungen gibt es kaum, die einfachen, in der Regel wenig gebildeten aber gottesfürchtigen Menschen verbringen ihre Freizeit mit Jagen, Soap-Operas schauen und in der Kneipe. Treffend, ja oftmals mit beißender Ironie portraitiert die Autorin den etwas anderen „American Way of Life“. Vermischt hat sie diese Milieustudie dann mit einer Gesellschaft, in der die Vampire als erste der unerkannt unter den Menschen lebenden anderen Wesen den Weg ins Licht der Öffentlichkeit gewagt haben. Zwar werden die Untoten ausgegrenzt, mit Misstrauen, Ablehnung, so manches Mal auch militanten Verachtung gestraft, doch von ihnen geht auch der Hauch des Verruchten, des Morbiden aus, so dass ganze Busladungen von Touris zu den ach so gefährlichen Bluttrinkern gekarrt werden.
Gerade im Vergleich zu der Welt der weißen Rednecks, in der Sookie aufgewachsen ist, in der sie durch ihre Begabung ausgegrenzt wurde, liegt einer der Gegensätze, der die Romanreihe so interessant macht. Nach und nach erschließt sich Sookie, und durch deren Augen dem Leser die Welt der Nosferatu, geschickt gemixt mit einer starken Frauenpersönlichkeit und einem Schuss Romanze und jeder Menge Action, so dass die Zeit der Lektüre wie im Flug vergeht.
hinzugefügt: October 8th 2006 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Feder & Schwert Hits: 3195 Sprache:
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Harris, Charlaine: Vorübergehend tot (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 11:38:02 Meine Wertung:
Meridia Valium
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