Saramee 9
Michael Schmidt
Himmelsstürmer
Titelillustration: Chris Schlicht
Atlantis Verlag ,2006, Taschenpaperback, 72 Seiten, 4,90 EUR, ISBN 3-936742-71-5
Von Carsten Kuhr
Ein Attentäter geht um in Saramee. Nun ist dies nichts wirklich Aufsehen erregendes, aber die Opfer des Mörders stammen allesamt aus den Reihen der religiösen Sekte der „Himmelsstürmer“. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Zeichen mehren, dass deren Gott eine Rückkehr nach Saramee plant.
Zwei junge, unerfahrene Burschen werden damit beauftragt die Verbrechen zu untersuchen. Bei ihnen, so der Anführer der Himmelsstürmer kann man wenigstens sicher sein, dass sie nicht schon von dem Auftraggeber der Anschläge gekauft wurden. Ihnen zur Seite stellt er den mit allen Wassern gewaschenen Gauner Rune Flock, und tatsächlich stoßen unsere Drei schon bald auf Spuren, die zu einem Täter aus dem inneren Kreis deuten....
Michael Schmidts Roman bietet all das, was man von einem „Saramee“-Titel erwartet. Es gibt Verbrechen in finsteren Gassen, Verschwörungen und junge Helden.
Dennoch kam ich nie so richtig in die Handlung hinein. Zu diffus blieb mir der pseudoreligiöse Aspekt der Himmelsstürmer, zu undeutlich deren Hierarchie und damit das Motiv hinter den Verbrechen. Unseren beiden jungen Protagonisten stolperten mehr durch ihre Szenen, als dass sie wirklich Akzente setzen konnten, einzig der tumb und einseitig portraitierte Meuchelmörder selbst und Rune Flock wirkten wirklich interessant. Der Roman wirkte überfrachtet mit Figuren die kaum aufgetaucht auch schon wieder verschwanden, die letztlich für die eigentliche Handlung kaum Bedeutung hatten. Hier wäre weniger mehr gewesen, wobei Schmidt in Rune Flock eine sehr ausbaufähige Figur kreiert hat.