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McAllister, Angela: Kinder der Gezeiten (Buch)

Angela McAllister
Kinder der Gezeiten
Übersetzung: Petra Koob-Pawis
Titelbild: Laura Brett
Zeichnungen: Peter Bailey
Arena Verlag, 2006, Hardcover, 230 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-401-05966-2

Von Erik Schreiber

Seit jüngster Kindheit lebt die Nixe Muriel mit ihrem Vater allein auf dem Meeresgrund. Eine versunkene Stadt ist ihre einsame Heimat. Je älter Muriel wird, desto brennender wird die Frage, wer denn ihre Mutter Sylla sei. Es stellen sich Muriel noch weitere Fragen, die sie gern lösen würde. Unter anderem die nach dem ererbten Kästchen, das niemand öffnen kann. Also macht sich Muriel auf den Weg, Antworten zu finden. Dabei trifft sie auf den Jungen Jake. Muriel wird tatsächlich neidisch auf ihn, denn er kann etwas, was sie gerne auch könnte. An Land und im Wasser leben. Eigentlich sollte das für Jake unmöglich sein, aber ihm gelingt dies ohne Schwierigkeiten. Er ist es, dem es gelingt, Muriel Kästchen zu öffnen. In diesem Kästchen befindet sich in einer Luftblase ein Tuch mit einer aus Haaren geflochtenen Botschaft, die wiederum nur Muriel lesen kann. In dieser Nachricht erfährt Muriel, dass ihre Mutter die zweitgeborene Tochter der letzten Nixenkönigin war. Syllas Mutter machte sie zur Hüterin der Meere. Aber ihre ältere Schwester war damit nicht einverstanden. Sie verfluchte Muriels Mutter. Sylla verliebte sich in einen Menschen aus dem Atemreich. Der Zorn des Meeres zerstörte die Hütte am Strand, die sie bewohnten. Ihr Mann musste sterben, aber sie hatte bereits Jake als Kind in sich. Muriel und Jake stellen fest, dass sie Geschwister sind und machen sich auf, die nächsten anstehenden Rätsel zu lösen. Wer ist ihre Tante, wer ist jetzt Hüterin der Meere und anderes mehr.

Die britische Autorin führt durch eine fabelhafte Welt. Unter und über Wasser geht es darum, Rätsel zu lösen und herauszufinden wer beide Reiche bedroht. Der Weg zur Wahrheit führt die Jugendlichen durch die Welt der Erwachsenen. Angela McAllister erzählt eine Geschichte des ungewöhnlichsten Geschwisterpaares der letzten Zeit. Die beiden sind aufeinander angewiesen und ergänzen sich. Die Geschichte erzählt auf ihre Weise das Gefangensein zwischen zwei Welten. Übertragen ergibt sich das, die Zeit zwischen Kind und Erwachsenem. Mit dieser Metapher trifft die Schriftstellerin den Punkt, den man bei Jugendlichen ansprechen muss. Es ist das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören, aber die Sehnsucht, irgendwo dazu zu gehören. Den Platz im Leben finden. Dies gelingt den Geschwistern schließlich auf ihre Art.

hinzugefügt: October 8th 2006
Tester: Erik Schreiber
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