Charlaine Harris
Untot in Dallas
(Living Dead in Dallas)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Dorothee Danzmann
Titelillustration: Eva Widermann
Feder & Schwert Verlag, 2004, Taschenbuch, 284 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-937255-15-6
Von Carsten Kuhr
Vorhang auf zum zweiten Auftritt der Vampirbraut Sookie Stackhouse. Seitdem sie mit Bill, ihrem Nachbarn und so nebenbei ein Vampir zusammen ist, weiß der Sheriff von Louisiana, der charismatische Vampir Eric von ihrer Begabung Gedanken lesen zu können. Als die Vampire ihr Leben retten verpflichtet sie sich, diese zu unterstützen.
Ihre erste Mission führt sie nach Dallas, Texas. Der Bruder des örtlichen Vampirführers wird vermisst. Man vermutet, dass die „Bruderschaft der Sonne“, eine gewaltbereite Sekte von Vampirhassern ihn entführt hat, und den ultimativen Tod aussetzen will. Mit ihrer Gabe der Telepathie soll Sookie ihn aufspüren, so dass die Vampire ihn aus seinem Gefängnis befreien können. Doch, wie immer in ihrem Leben kommt es einmal mehr anders als vorgesehen. Sie wird enttarnt, gefangen gesetzt, gefoltert und muss selber sehen, wie sie wieder aus der Bredouille kommt...
Charismatisch, tough, sexy und gewieft, das sind Adjektive, die alle auf unsere Protagonistin zutreffen. Obwohl sie nie eine höhere Schulbildung genossen hat, ist sie beileibe kein blondes Dummchen. Als Kellnerin weiß sie, wie die Welt funktioniert, und kann sich auch ihrer Haut wehren - meist zumindest. Doch wenn die Liebe in Gestalt von Vampire dazwischenfunkt, dann muss auch sie tief Luft holen. Voller Drive, atemloser Action und mit einem ironischen Augenzwinkern lässt uns die Autorin erneut einen Blick auf das Leben der weißen Unter- und Mittelschicht im verarmten Bible-Belt der USA werfen. Dabei packt sie uns mit markanten Gestalten, Unikaten und einem teilweise subtilen Humor, entwirft das Bild einer Gesellschaft die mühsam versucht die Nosferatu nach ihrem Coming Out zu integrieren.