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Höhl, Thomas & Hillenbrand, Mike: 40 Jahre Star Trek (Buch)

Thomas Höhl & Mike Hillenbrand
40 Jahre Star Trek
Heel Verlag, 2006, 446 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 3-89880-668-5

Von Carsten Kuhr

„Star Trek“ – da war doch was. So eine Untertasse mit ein paar Torpedos, die irgendwie daran befestigt waren und die dann durch den Weltraum schipperte, ein schlagkräftiger Frauenschwarm als Kapitän und ein Mann mit komisch spitzen Ohren, der seine Finger immer so seltsam verbog – wir Kinder haben das dann auf dem Schulhof versucht nachzumachen – ich zumindest habe des Vulkanier-Gruß nie hinbekommen. Vierzig Jahre soll das schon her sein, dass die Classic-Serie in den Staaten gedreht wurde? Kann doch nicht sein, bin ich wirklich schon so alt?

Nun, ich und die Serie sind so alt, und anders als zum 35-jährigem Jubiläum bleiben diesmal die großen Ehrungen von Paramount aus. Gut deshalb, dass zwei der profiliertesten deutschen Kenner der „Trek“-Welt sich aufgemacht haben, dem geneigten Fan und Leser mit einem umfangreichen Buch in 40 Kapiteln die vierzig Jahre „Star Trek“ noch einmal näher zu bringen.

Zu Beginn der Lektüre war ich zugegebenermaßen ein wenig skeptisch. Es gab diverse Episode-Guides zu den verschiedenen „Star Trek“-Serien, auch Sekundärwerke lagen schon vor, gar nicht zu reden von den Internetforen die auf jede Frage erschöpfend Auskunft geben konnten. So fragte ich mich, ob dieses Buch wirklich notwenig ist, ob die Autoren mir etwas Neues, etwas Unbekanntes berichten konnten, oder ob sie mich mit Fakten und Altbekanntem langweilen würden?

Schon sehr bald zerstreuten sich meine Befürchtungen. Ganz bewusst versuchten sich die beiden Fachleute auf eher unbekanntes Material zu konzentrieren, ohne dass sie dabei Wichtiges ausließen.
In einem sehr lockeren, flüssig und leicht zu lesendem Stil lassen sie die vergangenen 40 Jahre „Star Trek“ Revue passieren. Dabei kommen in Interviewauszügen immer wieder, neben den Schauspielern und Regisseuren, auch eher unbekannte Helfer wie etwa die Synchronsprecher zu Wort, werden durchaus auch kritisch Inhalte, Planungen und Abänderungen insbesondere bei der Übertragung und Kürzung ins Deutsche hinterfragt. So erfährt der Leser viel Wissenswertes über alle Serien – wer weiß z.B. dass der Vulkaniergruß eine alte jüdische Gebärde ist – über die Macher, die verworfenen und letztlich realisierten Pläne. Chronologisch werden die Serien, Filme und Bücher besprochen, ohne dass den Leser ein simpler Episodenführer erwartet. Stattdessen werden immer wieder Hintergründe beleuchtet, gehen die Autoren auf Animositäten ein und erklären dem Hollywood-Unbedarften einiges über die Denkweise von Studiobossen, Regisseuren und Darstellern. Ohne Scheuklappen, und blinde Heldenverehrung werden Shatner, Nimoy, Stewart & Co portraitiert, werden ihre Stärken ebenso wie ihre Schwächen herausgearbeitet. Durchdrungen bleibt das Buch aber eindeutig von der großen Begeisterung der beiden Herausgeber, die ihr enormes Fachwissen, kurzweilig aufbereitet einem breiten Publikum zugängig machen.

Wer sich auch nur für eine der „Star Trek“-Serien oder die Filme interessiert, der wird zu einem recht moderaten Preis noch dazu hier unterhaltsam und kurzweilig viel Wissenswertes, das sonst nirgends zu erfahren ist finden können. Ein Stichwortverzeichnis tut ein Übriges, das Buch auch als Nachschlagewerk nutzen zu können.

hinzugefügt: October 13th 2006
Tester: Carsten Kuhr
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