David Weber
Das Armageddon-Vermächtnis
(The Armageddon Inheritance)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ulf Ritgen
Titelillustration David Mattingly
Bastei-Lübbe, 2006, Taschenbuch, 460 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 3-404-23301-4
Von Carsten Kuhr
Für den NASA-Piloten Colin Mclntyre begann alles damit, dass er zu einem Beobachtungsflug über den Mond aufbrach. Als Dahak, ein semi-intelligentes, gut 50.000 Jahre altes Raumschiff, das sich als unser Mond tarnt ihn einfängt und zu seinem neue Kapitän beruft, ahnt er noch nicht, dass er es nicht nur mit auf der Erde untergetauchten Meuterern, sondern auch mit dem uralten Feind des vierten Imperiums zu tun bekommen wird. Mclntyre hat so seine Bedenken, ob er für den Job der richtige ist. Doch Dahak hat definitiv die richtige Wahl getroffen. Noch vor Ende des zweiten Bandes der Trilogie hat Colin die Rebellen, die seit Jahrtausenden die Geschicke der Menschheit beeinflusste, besiegt, die Erde zu einer schlagkräftigen Einheit gegen den Feind, die Achuultani geeint und sich aufgemacht, das vom Bürgerkrieg zerfallene vierte Reich mit sich selbst als Herrscher aus den Ruinen wieder auferstehen lassen. Ganz nebenbei hat er geheiratet, und Zwillinge gezeugt. Als die Achuultani die Erde angreifen müssen sie erkennen, dass dieser Gegner nicht ganz so einfach zu besiegen ist wie erwartet, das wieder auferstandene Imperium wehrt sich, und das mächtig ...
Space Opera klassischer Prägung, so könnte man die ersten beiden Romane der „Dahak“-Trilogie überschreiben (Band 1 erschien ebenfalls bei Bastei-Lübbe unter dem Titel „Der Mond der Meuterer“). Das Grundmuster ist von „Perry Rhodan“ bekannt, K.-H. Scheer hätte ebenso wie E. E. Doc Smith seine Freude an den Büchern gehabt. Es wird geballert, was das Zeug hält, salopp ausgedrückt, die Raumschiffe erreichen gigantische Ausmaße von Asteroiden, ja Planeten, Millionen von generischen Raumschiffen werden von eine Handvoll aufrechter Vaterlandsverteidiger, an deren Spitze der Übervater Imperator Mclntyre thront, vernichtet und einmal mehr interessiert es niemanden wirklich, was für Kollateralschäden entstehen, oder dass Milliarden Fremdwesen getötet werden.
Wer, ohne sein Gehirn sonderlich strapazieren zu müssen knallige - im wahrsten Sinne des Wortes - Raumgefechte schätzt, der ist hier gut aufgehoben. In sich durchaus spannend, wenn auch die Personen klischeehaft bleiben, manchmal angesichts der stereotypen Darstellung gar ins lächerliche abzurutschen drohend unterhält Weber in diesem Frühwerk zwar sehr oberflächlich, aber auch kurzweilig.