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McGann, Oisín: Im Namen der Götter (Buch)

Oisín McGann
Im Namen der Götter
(The Gods And Their Machines, 2004)
Übersetzung: Irene Bonhorst
Titelbild: Martin Lisec
Piper Verlag, 2006, Taschenbuch, 314 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-492-26603-1

Von Erik Schreiber

Das Buch als Fantasy-Thriller zu bezeichnen ist leider etwas übertrieben. Streichen wir das Wort Thriller und ersetzen Abenteuerroman, streichen wir Fantasy und setzen phantastisch und schon sind wir auf der Gewinnerseite. Damit können wir das vorliegende Buch von Oisín McGann wesentlich besser beschreiben, als es mit der Schlagzeile möglich ist. Vor allem werden dann keine falschen Erwartungen gesetzt, die das Buch nicht halten kann. Nicht dass jetzt jemand glaubt, er hätte einen Fehlgriff getan. Das ist es nicht. Denn das Abenteuer des Stadtkindes Chamus und der jungen Dörflerin Riadni ist durchaus spannend und fesselnd.


Chamus ist ein Fan von Flugzeugen. Da sein Vater und sein Großvater schon das Flugzeug fast vor ihre Frauen in der Reihenfolge liebten, liegt diese Liebe natürlich auch bei Chamus im Blut. Da die Eltern nicht gerade arm zu nennen sind, ist es ihm auch möglich, die Fliegerschule zu besuchen. Seine Heimatstadt Altima liegt im Krieg mit anderen Ländern, so dass es nicht ausbleibt, dass auf Luftangriffe mit Bombenattentaten geantwortet wird.
In diesem Fall fällt es mir leicht, Vergleiche mit der Jugend des Nordiren McGann zu ziehen. Auch er musste die Attentate der IRA kennen lernen, die hier in der Erzählung ihren Niederschlag finden.
Die Fliegerschule von Chamus fällt einem Attentat aus dem Land der Bartokhriner zum Opfer. Unschuldige Schüler sterben. Chamus ist entsetzt. Er schwört Rache, in ihm erwacht der Hass.

Später befindet er sich auf einem Übungsflug und muss ausgerechnet in Bartokhrin notlanden. Er ist noch nicht ganz aus dem Flugzeug heraus, als er bereits angegriffen wird. Es ist die junge Frau Riadni, die in ihm einen gefährlichen Städter sieht. Die beiden unterschiedlichen Menschen verstehen sich trotz aller Widrigkeiten und lernen die Beweggründe des anderen kennen, warum sie kämpfen. Aber bald ahnen sie, dass noch mehr hinter diesem Krieg steckt.


Mir gefällt sehr gut, wie Oisín die beiden Haupthandlungsträger beschreibt. Es gelingt ihm dabei vorzüglich, beide Parteien nicht nur glaubwürdig darzustellen, sondern ebenfalls so zu schildern, dass eigentlich beide Seiten Recht haben. Die Geschichte um die beiden Jugendlichen ist spannend erzählt und durch sich selbst heraus aktuell. Daher sollte das Buch Jugendlichen zugänglich gemacht werden, damit sie anhand des Unterhaltungsromans erkennen können, wohin Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz führen können.
Der Autor macht eindringlich klar, Terrorismus ist kein Weg.

hinzugefügt: December 2nd 2006
Tester: Erik Schreiber
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