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Eddings, David & Leigh: DAS WILDE LAND - GÖTTERKINDER TRILOGIE Band 1 (Buch)
David & Leigh Eddings: Das Wilde Land - Götterkinder Trilogie Band 1 (The Dreamers - The Elder Gods Vol. 1) aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Andreas Helweg, Originalverlag Vayager, HarperCollins, Titelillustration von Eyesfire, Blanvalet Verlag 2004 grossformatiges Paperback, ISBN 3-442-24279-7, 409 Seiten, Euro 12.00
Von Carsten Kuhr
Das Ehepaar Eddings liebt es, seine Leser mit Geschichten über auf Erden wandelnden Göttern, die in die Geschicke ihrer Schöpfungen eingreifen zu unterhalten. Vorliegender Roman passt sich hier nahtlos ins Bild ein.
Zu Beginn der Lektüre hatte ich ein wenig meine Schwierigkeiten. Die Schilderung der Götter .und deren Dasein faszinierte mich kaum, wirkte ein wenig langatmig, ja um es deutlich zu sagen für Eddings ungewohnt langweilig auf mich. Doch dann, so peu a peu änderte sich das Bild. Gestalten wurden aufgebaut, die markant waren, Protagonisten eingeführt, die unser Sympathie errangen.
Vier Götter und ein Renegat stehen im Mittelpunkt der Geschehnisse. Der Renegat, Vlagh genannt, ein Es mit gottgleicher Macht experimentiert mit der Schöpfung. So schafft es Lebewesen, die das Beste und Gefährlichste von Menschen und Insekten in sich vereinen. Mit diesen Truppen will er die Länder der vier friedlichen Götter erobern. Durch Träumer, junge noch nicht wieder erweckte Götter, erhalten die amtierenden höchsten Wesen Hinweise auf die finsteren Pläne, die es nun zu vereiteln gilt. Sie suchen sich menschliche Unterstützung - für ein häufig vorkommendes, weiches, gelb schimmerndes Metall sind Menschen bereit, doch gar absonderliche Dinge zu tun. Da vergessen sie generationsalte Fehden und Konflikte, und arbeiten zusammen. Doch gleich bei der ersten Invasion in eines der vier Reiche stellt sich heraus, dass Vlagh gefährlich intelligent ist. Das Wesen, das mit seinen von ihm geschaffenen Geschöpfen geistig ständig verbunden ist, hat einen raffinierten Plan ausgeheckt. Dennoch, wie könnte es anders sein misslingt die Invasion, doch im nächsten Band geht die Auseinandersetzung in ihre nächste Runde.
Ich muss zugeben, dass die Eddings mich schon mehr begeistert haben, als mit diesem Auftakt einer neuen Trilogie, oder Tetralogie oder.....
Die Ideen sind nicht eben neu, die auftretenden Personen entsprechen altbekannten Versatzstücken anderer Werke des Autorenehepaars. Die Beschreibung der Götter selbst bleibt über die gesamte Dauer des Romans zu ungenau, um deren Handlungen, die Motivation wirklich nachvollziehen zu können. Damit bleibt der Leser zu distanziert, um wirklich gänzlich in die Handlung schlüpfen zu können. Das soll nun nicht etwa heissen, dass die Eddings es verlernt hätten, ihren Lesern einen flüssigen und auch spannenden Plot zu präsentieren. Die menschlichen Hauptpersonen sind sympathisch, aber eben auch nicht mehr. Uns fehlt eine wirkliche Identikationsfigur, in deren Haut wir schlüpfen, mit der wir zittern und siegen können. In ihren früheren Zyklen haben sie dies bereits wesentlich überzeugender gestaltet. Einzig die Beschreibung des Vlagh ist wirklich aussergewöhnlich, und genau hier bleibt bislang Vieles im Dunkel. Wer ist das Wesen Vlagh überhaupt, warum beabsichtigt er die Reiche der vier Götter anzugreifen, warum dieser Eroberungsdrang, warum der Hass - alles Fragen, die zumindest in diesem Buch noch unbeantwortet bleiben.
hinzugefügt: July 26th 2004 Tester: Carsten Kuhr Punkte: Hits: 4713 Sprache: albanian
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