Professor Zamorra 20
Volker Krämer
ALTERA – Spiel um das Leben
Titelillustration: Werner Öckl
Zaubermond Verlag, 2006, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Erneut, bereits zum dritten Mal, stellt Volker Krämer den Vampir Dalius Laertes in den Mittelpunkt seiner Handlung. Wie uns der Autor in seinem Nachwort erläutert, hatte er eigentlich nur einen Roman („Überleben Verboten“, Band 13) um den Ugaren geplant, die Nachfrage der Fans, und sein Schaffensdrang führten dann zur Ausweitung („Laertes“, Band 16), so dass mit diesem Band die Trilogie rund abgeschlossen wird.
Stygia, die schwarzblütige Hexe, macht einmal mehr von sich reden. Es gelingt ihr, mit einem perfiden Plan, Darius zu vergiften. Der Vampir fällt in ein Koma, in dem er weitere, entscheidende Teile seiner eigenen Vergangenheit wieder entdeckt.
Um seinen Sohn Sajol, dessen ungeheure magische Fähigkeiten nicht gebändigt werden können vor sich selbst zu bewahren, begibt er sich zusammen mit diesem auf eine Odyssee durch die Galaxis. Wo sie auch landen, immer sorgt sein Filius mit seiner überheblichen, von keinem Unrechtsbewusstsein getrübten Art dafür, dass Unheil und Verdammnis über die Gastgeber kommen. So entschließt sich sein Vater schweren Herzens dazu, ihn auf einem unbewohnten Planeten auszusetzen. Als sein Abkömmling hinter den Plan kommt, und die Herrschaft über ihr Raumschiff an sich reißt havarieren sie auf einer kargen Welt - und ein gnadenloser Kampf Vater gegen Sohn entbrennt...
Volker Krämer präsentiert uns erneut eine Handlung, die weitab vom sonstigen „Zamorra“-Universum angesiedelt ist. Der Professor und seine bezaubernde Assistentin kommen nur am Rande vor, das Augenmerk konzentriert sich auf die Handlung rund um die Uskugen.
Dabei mixt Krämer Elemente des SF-Romans mit Fantasy-Szenarien, schildert uns mittelalterliche Schlachten und Belagerungen ebenso wie Reisen in einem hochtechnisierten Raumschiff.
Mit den Uskagen, bei denen die Magie und die Technik gleichberechtigte Säulen ihrer Zivilisation darstellen, hat er ein faszinierendes Volk erschaffen. Auch der Mutant Sajol, dessen Kräfte nicht an den Heimatplaneten gebunden sind weiß als Antagonist durchaus zu fesseln.
Lange Zeit aber bleibt in vorliegendem Band der zu Grunde liegende Konflikt außen vor, ahnt der Leser noch nicht, warum sein Held so geplagt wird. Der Autor versetzt ihn in mehrere Schlachtenszenarien, ohne dass er uns zunächst die Gründe für die Kämpfe verrät. Immer wieder muss sich der Leser auf neue Begebenheiten einstellen, muss sich mit anderen Protagonisten anfreunden. Das wirkt, gerade weil zu Beginn der Hintergrund diffus bleibt, mühsam und verwirrend. Erst in der Rückschau wird deutlich, was und warum sich die Handlung wie erzählt entwickelt hat, erhält das Erzählte eine innere Logik. Bis dahin hatte ich eher den Eindruck eine letztlich verwirrende Aneinanderreihung von in sich kaum abgeschlossenen Kurzgeschichten in der Hand zu haben.
Dennoch führt der Roman im Zusammenwirken mit den ersten beiden Ugaren-Titeln das Bild einer ganz eigenen Zivilisation zu einem befriedigenden Abschluss