Infinite Crisis Countdown
Geoff Johns, Rags Morales u. a.
(Countdown To Infinite Crisis)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Jim Lee und Alex Ross
Panini, DC Deutschland, 2006, Prestigeformat, 72 Seiten, 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Ted Kord ist Millionär – und der Superheld Blue Beetle. Als er feststellt, dass ein Unbekannter sich Zugang zu seinen Konten verschaffte, so dass er jetzt nahezu pleite ist, beginnt er zu ermitteln. Der einzige Hinweis ist ein Name: Omac. Und es scheint, als wäre Waynetech involviert.
Bei seinen riskanten Nachforschungen stößt Blue Beetle auf das geheimnisvolle Omac-Projekt und eine Datei, die alle Superhelden mit ihren geheimen Identitäten, ihren Stärken und Schwächen auflistet. Auch er ist dabei – mit dem Vermerkt ‚verstorben’! Als er endlich die Zusammenhänge begreift, ist es bereits zu spät. Das Omac-Projekt wird aktiviert. Sein Ziel ist die Vernichtung aller Superhelden…, und er soll das erste Opfer sein.
Der neue große Story-Arc, der lange angekündigt wurde, soll das DC-Universum radikal verändern. Schurken und Helden gleichermaßen werden fallen. Blue Beetle gehörte nie zur ersten Garnitur der Superhelden, und da es inzwischen gang und gäbe ist, auch Sympathieträger sterben zu lassen, dünnt man zunächst die Reihen der weniger populären Charaktere aus, die – anders als die Urgesteine des Genres – meistens nicht von den Toten wiederauferstehen.
Dieser Band, der gewissermaßen den Auftakt zur „Infinite Crisis“ darstellt, verrät nur wenig: Man lernt einen der Hintermänner des Omac-Projekts kennen und erfährt seine Ziele, doch wäre es zu simpel, wenn dies das ganze Geheimnis wäre, vielmehr ist es bloß die Spitze des Eisbergs. Es wird etwas in Bewegung gesetzt, ein gefährlicher Prozess von noch ungeahntem Ausmaß.
Die Geschichte wird in Rückblenden erzählt mit Blue Beetle im Mittelpunkt der Geschehnisse. Obwohl man ahnt, dass seine Recherchen kein gutes Ende nehmen werden, so hofft man doch, dass er im letzten Moment seinen Häschern entkommen und die anderen Helden warnen kann. So spult sich ein bedrückendes Szenario vor dem Leser ab, das ahnen lässt, dass es nur noch schlimmer werden kann. Die Neugierde auf das Kommende ist geweckt: Wer wird noch alles sterben?
Um die komplette Geschichte genießen zu können, ist der Kauf von vielen Einzelheften und Paperbacks erforderlich – die „Infinite Crisis“ geht ins Geld, aber wenn man spannende Abenteuer schätzt, lohnt es sich, zumal man für die Story und die Zeichnungen einige der besten Künstler verpflichten konnte. Auch an diesem Band sind mehrere Autoren und Zeichner beteiligt, doch merkt man keinen Bruch, da ihre Arbeiten sorgfältig aufeinander abgestimmt sind.
Für DC-Fans ist dieser Zyklus ein Muss, aber auch für die Gelegenheitsleser dürfte er reizvoll sein, da man eine abgeschlossene Serien übergreifende Geschichte angeboten bekommt, in der man auf eine Vielzahl bekannter und beliebter Helden trifft. Dieser Band erlaubt es, in die „Infinite Crisis“ hinein zu schnuppern.
