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Marzi, Christoph: Malfuria (Buch)

Christoph Marzi
Malfuria
Arena Verlag, 2007, Hardcover, 312 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-401-06089-7

Von Carsten Kuhr

Christoph Marzi verblüffte die Fans gehobener Fantasy mit seiner im Heyne Verlag erschienen Trilogie um das Waisenmädchen Emily Laing. Hier erhob sich eine neue, eigenwillige Stimme, die auf ganz eigene Weise zu verblüffen wusste.
Wie mir der Autor anlässlich eines Interview erzählte, arbeitet er momentan an weiteren Texten, die bei Heyne erscheinen sollen.
Zunächst aber hat er für den Arena Verlag eine Jugendbuch-Trilogie verfasst.


Im Zentrum des Geschehens steht diesmal das Mädchen Catalina. Als ihr Vater, ein Fischer, von einem Tauchgang nicht mehr lebend an die Meeresoberfläche kommt bringt ihre Mutter sie in die singende Stadt Barcelona. Hier, bei einem Kartenzeichner bei dem schon ihr Mutter studierte, soll sie den anspruchsvollen Beruf erlernen, kopiert Karten aus aller Welt. Alles aber ändert sich, als eine fliegende Galeone an der Küste der Hafenstadt gesichtet wird. An Bord befinden sich als Harlekine verkleidete Eistreter, Gestalt gewordene Schatten auf der Suche nach einer Hexe. Auf ihrer Suche hinterlassen sie eine Spur von Menschen und Tieren, die von Schatten befallen ihre Gefühle verloren haben. Immer näher kommen sie der alten Mühle, in der Catalina und ihr Lehrherr leben. Nur zu bald wird deutlich, dass Catalina das von den Schatten gejagte Wild ist. Bevor die Mühle von den Harlekins überrannt wird, zeigt ihr Lehrmeister Catalina noch eine Karte, die ihre Mutter gezeichnet hat - eine Karte, die lebt, eine Karte, die die Wirklichkeit selbst verändern kann!
Auf der Flucht vor den Schatten trifft Catalina auf den fünfzehnjährigen Jordi, und verliebt sich in den Jungen. Sie entdeckt, dass auch sie das Talent ihrer Mutter geerbt hat, dass sie mit ihren Karten die Wirklichkeit verändern kann. Doch alles hat seinen Preis - jedes Mal, wenn sie die Realitäten ändert, muss ein geliebter Mensch dafür bezahlen.
Immer enger ziehen die Schatten ihren Kreis, nur ihre Fähigkeit mit dem Wind zu reden rettet Catalina zunächst. Doch dann zieht sich die Schlinge zu, und Catalina trifft ihren wahren Widersacher ...


Christoph Marzi verzaubert seine Leser mit einer fast märchenhaft anmutenden Handlung. Schon in seiner „Laing“-Trilogie bewies er, dass er faszinierende Gestalten zu kreieren weiß. Auch diesmal berichtet er uns von Personen, die bei all ihren alltäglichen Wünsch und Sorgen doch etwas Besonderes sind. Ich meine hier nicht nur Catalina, die dank ihrer übernatürlichen Begabung naturgemäß aus dem Masse der Gestalten herausragt, sondern zum Beispiel Jordi, der von seinem Vater missbrauchte Junge, dessen einfühlsam geschildertes Schicksal mich anrührte. Mit seinem ihm eigenen Phantasiereichtum gelingt es dem Autor auch diesmal eigene Wege zu gehen. Dabei schöpft er aus einem reichhaltigen Fundus eigener Ideen und Einfälle. Die Vorstellung; mittels einer Karte die Welt zu verändern, oder eines verborgen in den Lüften schwebenden Refugiums der Hexen, ein Mädchen, das mit den Winden sprechen kann, das auf einem fliegendem Teppich vor seinen Häschern flieht, der Aufstand der Schatten die danach dürsten in einer Welt zu leben, in der sie dauerhaft zu herrschen vermögen kombiniert mit der Darstellung einer aufgrund der kartographisch eingreifenden Hexen etwas anderen Iberischen Halbinsel verbindet sich zu einer Mär, die den Leser mit staunenden Augen und innerlich berührt zurücklässt.

Noch lässt der in sich nicht abgeschlossene Roman - eigentlich mehr der erste Teil eines umfangreicheren Buches - ein wenig die vielschichtigere Ausarbeitung der Antagonisten und auch die differenzierte Darstellung der Protagonisten, wie ich sie von den Titeln um Emily Laing kenne vermissen, doch schon im Juli erwartet uns der zweite Teil, und ich bin überzeugt, dass Marzi hier nicht nur nahtlos an die im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Handlung anschließt, sondern auch noch weitere Highlights für seine Leser, gleich on jung oder alt bereithält.

hinzugefügt: February 7th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Arena Verlag
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