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Phase X - Das Magazin für Phantastik 2 (Buch)

Phase X - Das Magazin für Phantastik, Ausgabe Nr. 2
Chefredaktion: Christoph Weidler,
Atlantis Verlag, 2006, Paperback, 104 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 3-936742-80-4

Von Andreas Flögel

Dies ist schon die zweite Ausgabe des Magazins, das sich erfreulicherweise auf die Fahnen geschrieben hat, die Phantastik in ihrer ganzen Breite abzudecken. Das bezieht sich sowohl auf die Thematik (Science-Fiction, Horror, Fantasy, ...), wie auf die verschiedenen Medien (Buch, Comic, Film, Hörspiel, ...)

Das Thema dieser Ausgabe ist „Vergessene Perlen der Phantastik“.
Bei solch einem Schwerpunkt erwartet der Leser, das Eine oder Andere wieder zu finden, das ihm schon bekannt ist, und dabei vielleicht auf überraschende Aspekte zu stoßen. Natürlich hofft er vor allem, auch neue Schätze zu entdecken.
Um es kurz zu machen, für mich wurden diese Erwartungen voll erfüllt.

Ein Magazin liest man anders als ein Buch, man blättert darin, liest sich an verschiedenen Stellen fest, lässt es auch mal wieder ein paar Tage liegen, ehe man es erneut zur Hand nimmt. Eine möglichst bunte Mischung unterstützt das, und diese Ausgabe bietet dafür die passende Zusammenstellung.

So befasst sich ein Artikel mit Umpah-Pa, dem „anderen“ Comic von Goscinny und Uderzo, weitere mit den Abenteuern des Professors Jameson oder mit E.E. Doc Smith.

Christel Scheja wendet sich den „Chroniken der Flachen Erde“ von Tanith Lee zu. Nach einer Inhaltswiedergabe der vier Kernwerke hebt sie kurz deren Besonderheiten hervor, wobei die Darstellung der Sexualität etwas genauer unter die Lupe genommen wird. Interessanter Gedanke, in diesen Romanen den Vorläufer heutiger erotischer Fantasy zu sehen, die inzwischen schon fast ein eigenes Subgenre bilden.

Der Autor Clark Ashton Smith ist das Thema von Achim Hildebrand. Einige der damals in der „Phantastischen Bibliothek“ bei Suhrkamp erschienen Titel habe ich vor vielen Jahren gelesen, aber diese Darstellung und die Auflistung der unterschiedlichen Zyklen animieren dazu, die alten Bände wieder rauszusuchen und sich neu darüber herzumachen. Dankenswert auch der Hinweis auf weiterführende Seiten im Internet, wo es auch Texte im Original zu lesen gibt.

Manche Berichte sind recht ausführlich und werden auch durch Interviews unterstützt. So stellt Christian Enders „Watership Down“ und andere Werke von Richard Adams vor und interviewt den Autor. Eine Rezension des Romans „Traveller“ rundet diesen Bereich ab. Achim Hiltrop hat bei seinem Thema „Flash Gordon“ sogar zwei Interviews zu bieten. Dabei gibt er uns einen sehr weit gefassten Überblick, stellt außer den Wurzeln in Comics und Filmserials auch Spiele und Hörspielkassetten vor. Der Bereich mit den Hörspielen wird durch ein Gespräch mit H.G.Francis untermauert, während ein Interview mit Ornella Muti an den „Flash-Gordon“-Film erinnert.

Weitere Artikel befassen sich mit Karel Capeks „Krieg mit den Molchen“ oder den Autoren Stefan Grabinsky und Hans Dominik mit ihren Werken.
Michael Schmidt stellt einige kleinere und nicht so bekannte Verlage anhand jeweils eines ausgewählten Werkes vor. Dabei sind seine Ausführungen durchaus kritisch, animieren aber dennoch, sich die Verlage näher anzusehen.

Über die Entstehung und Geschichte der Rollenspiele gibt Karl-Georg Müller einen Überblick. Man merkt, dass hier jemand mit Herzblut bei der Sache ist, der in Deutschland „von Anfang an“ dabei war.
David Grashoff stellt Rollenspiele vor, die inzwischen nicht mehr aufgelegt werden, aber ihren Anhängern immer noch in guter Erinnerung sind. Dabei stellt er aus den verschiedensten Themengebieten jeweils einen Vertreter vor.

Susanne Jaja lässt die Erinnerung an die schrägen Shadoks wieder aufleben, an deren skurrile Abenteuer ich mich noch aus meiner Jugend erinnere. Interessantes Detail, dass über diese Serie in Frankreich sogar eine Volksbefragung stattfand. Wer nach diesem tollen Bericht nicht Lust verspürt, sich wenigstens die erwähnten Filmbeispiele im Internet anzuschauen, ist selbst schuld.

Thematisch aus dem Rahmen fällt nur die Vorstellung von „Die Flucht der Ameisen“ und das darauf folgende Interview mit dessen Autor Ulrich C. Schreiber. Allerdings nur, weil es sich um einen Roman aus dem Jahre 2006 handelt, denn dieser aktuelle Beitrag ist äußerst interessant und Hinweise auf Geoparks ist etwas, was man sicher nicht in einem Magazin für Phantastik vermutet hätte.

Das Cover der zweiten Ausgabe finde ich sehr ansprechend, die im Sand versinkenden (oder wieder auftauchenden?) Bücher verleiten dazu, genauer hinzusehen, um welche Titel es sich handelt.
Das Seitenlayout mit zwei Spalten für den eigentlichen Text und einer Randspalte für zusätzliche Infos, bietet den richtigen Rahmen für Anmerkungen, Bilder und vertiefende Hinweise.

Fazit: Wie schon erwähnt, wurden meine Erwartungen voll erfüllt. Eine sehr gelungene Ausgabe, die ich allen empfehlen kann, die sich für Phantastik interessieren und die gerne in einem Magazin stöbern. Bleibt nur zu hoffen, dass Phase X seinen Weg zu den Lesern findet und noch viele weitere Ausgaben erscheinen.

hinzugefügt: February 22nd 2007
Tester: Andreas Flögel
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