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Marlysa 6: Die Lebensfrau (Comic)

Marlysa 6
Die Lebensfrau
Jean-Charles Gaudin & Jean-Pierre Danard
(Marlysa 6: La femme-vie, 2005)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter-Verlag, 2006, Hardcover, 48 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-939823-28-5

Von Irene Salzmann

Marlysa, die wehrhafte junge Frau mit der Maske, zieht durch die Lande und verdient ihren Lebensunterhalt damit, dass sie an Turnierkämpfen teilnimmt und sich als Söldnerin verdingt. Zufälligerweise rettet sie eine bettlägerige Greisin, deren Kutsche von den Soldaten des Grafen von Aklon überfallen wurde. Da Marlysa keine andere Wahl hat, nimmt sie ihren Schützling mit nach Campion, wo sie bei den Spielen als Lanzenreiterin antreten will.
Die Verfolger stöbern Marlysa und die alte Frau schnell auf, und nur das Eingreifen des Druidenlehrlings Sitryen verhindert das Schlimmste. Zusammen mit einer Gauklertruppe reisen die Drei in die nächste Stadt, doch auch hier werden sie angegriffen. Während ihre Freunde die Soldaten ablenken, müssen Marlysa und Doria allein fliehen. Nach weiteren gefährlichen Abenteuern erreichen sie ihr Ziel.
Doria, die von Tag zu Tag jünger wird, ist mittlerweile ein kleines Kind und muss bei den Henyafällen ihrer Bestimmung folgen. Aber der Graf von Aklon, der sich vor der Prophezeiung fürchtet, dass die Lebensfrau seiner Tyrannei ein Ende setzt, gibt nicht auf…


„Marlysa“ erschien in den 90er Jahren beim ‚alten’ Splitter-Verlag und wurde, nachdem dieser seine Pforten geschlossen hatte, von Carlsen fortgesetzt. Seit kurzem publiziert der ‚neue’ Splitter-Verlag getreu seinem Vorgänger francobelgische Comics – und darunter die zweite „Marlysa“-Serie.

Die liebenswerte Titelheldin ist zurück von der so genannten ‚Anderen Seite’, wo sie das Rätsel um ihre Herkunft löste und wo schließlich auch ihre Maske fiel. Während ihre Gefährten in die Heimat zurückkehrten, zieht sie als Kriegerin weiterhin ruhelos umher. Durch die Maske ist sie zu einer lebenden Legende geworden. Leicht findet sie treue Freunde, doch erbitterte Feinde macht sie sich ebenso schnell.

Wieder wird Marlysa in ein ungewöhnliches Abenteuer hinein gezogen, als sie sich der gejagten Lebensfrau annimmt, die sich im Laufe von nur einer Woche von einer Greisin zu einem Baby verwandelt. Doria hat keine Vergangenheit, und die Zeit, die sie leben darf, ist viel zu kurz. Ihr Lebenshunger und die Ängste hinsichtlich ihrer Bestimmung sind nachvollziehbar. Der Leser trauert mit Marlysa um Doria, denn die Prophezeiung lässt sich nicht aufhalten. Aber am Schluss gibt es Hoffnung.

„Marlysa“ ist ein apart gezeichneter, spannender Fantasy-Comic, der auch einige erotische Momente und viel Humor beinhaltet. Vor einer exotischen Kulisse agieren attraktive bzw. interessante und bizarre Charaktere. Das kreative Team beschreibt keine heile Welt, denn auch Sympathieträger müssen manchmal sterben. Das macht deutlich, dass sich die Serie an ein lese-erfahrenes Publikum wendet, an Teenager und Erwachsene.

Wer das Genre schätzt, sich gern an schönen Bildern und einer Handlung, die immer wieder mit Überraschungen aufwartet, erfreut, dem ist diese Serie wärmstens zu empfehlen.

hinzugefügt: March 1st 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter Verlag
Hits: 2533
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