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Ernsting, Walter: Der Tag, an dem die Götter starben (Buch)

Walter Ernsting
Der Tag, an dem die Götter starben
Kopp Verlag, 2005, Hardcover, 224 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 3-938516-11-9

Von Ulrich Blode

„Der Tag, an dem die Götter starben“ ist einer der größten Erfolge Walter Ernstings und zudem eines seiner wenigen Bücher, die nicht unter dem Pseudonym Clark Darlton erschienen sind. Es handelt sich um einen „Dokumentarroman“, der die fantastischen Erlebnisse des Autoren Walter Ernsting enthält.
Erschienen ist der Roman zuerst in Frankreich und den USA im Jahr 1969, erst zehn Jahre später in Deutschland. Ernsting vereint beim Erzählen sein oft verwendetes Thema der Zeitreise und biographische Schilderungen mit den Ideen Erich von Dänikens über Außerirdische, die als Götter auf die Erde kamen.


Bei einem Besuch in der Schweiz trifft der Schriftsteller Ernsting auf den Hotelier Erich von X. Beide sind sich auf den ersten Moment äußerst sympathisch, als würden sie sich seit Jahren kennen. Und sie haben die gleichen Interessen. Erich von X. erzählt von seiner Begegnung mit dem Wissenschaftler Aristide Holmès. Anscheinend fühlen sich alle Menschen, die sich außerirdischer Phänomene bewusst sind, miteinander verbunden, wenn auch unbewusst. So lernte Erich von X. den Forscher Holmès in Ägypten kennen. Von Holmès hat er eine kleine steinerne Sphinx geschenkt bekommen, die die Tür zu einer geheimen Kammer in der Nähe der peruanischen Stadt Cuzco öffnen soll. In dieser Kammer einer kleinen Pyramide steht eine Zeitmaschine.
Von X ist aufgrund verschiedener Verpflichtungen an das Hotel gebunden und bittet deshalb Ernsting nach Peru zu reisen. Nach anfänglichem Zögern und entsprechender Reisevorbereitungen bricht Ernsting nach Peru auf. Nicht nur, dass es ihm gelingt in die Kammer einzudringen, er reist sogar dreiundzwanzigtausend Jahre in die Vergangenheit, trifft auf eine Kolonie der Altairer und den Professor Holmès. Der Wissenschaftler erklärt Ernsting die Hintergründe: Die altairischen Kolonisten seien nach den Gesetzen des Galaktischen Bundes illegal auf der Erde, die aufgrund der einheimischen Bevölkerung als geschützt gilt. Obwohl nach moralischen Maßstäben den Nachkommen der illegalen Kolonisten keine Schuld für ihr Dasein auf der Erde trifft, müssen sie mit einer Strafexpedition des Bundes rechnen. Der Galaktische Bund macht keine Ausnahmen. Deshalb verwischen die Altairer, die von den Eingeborenen als Götter angesehen werden, ihre Spuren auf der Erde, um unentdeckt zu bleiben.
Aber auch in der Gegenwart gibt es Hinweise, dass Kontrollstationen des Galaktischen Bundes über die Erde wachen. Walter Ernsting erinnert sich an seinen Aufenthalt in Norwegen während der Besetzung 1942. Damals hat er etwas erblickt, das heute Sinn ergibt. Aufgrund besonderer Lichtverhältnisse muss Ernsting eine sonst unsichtbare Kontrollstation für Sekundenbruchteile gesehen haben. Er beschließt nach Norwegen aufzubrechen, wo ihn möglicherweise Mitglieder des Galaktischen Bundes erwarten.


Erzählerisch ist „Der Tag, an dem die Götter starben“ gelungen. Das Besondere sind die vielen biographischen Einsprengsel, die der fiktiven Geschichte einen geeigneten Rahmen und Tiefe verleihen. Das und die Berichte des Erich von X. und Aristide Holmès erlauben es Ernsting eine abwechslungsreiche Geschichte zu entwickeln, auch wenn wieder einmal Dänikens eher seltsam anmutenden Theorien Verbreitung finden.
Der Autor schöpft nicht alle Themen aus, sondern lässt manches offen. Mit dem Auflösen aller Fragen würde die Geschichte unglaubwürdig und jede Faszination verloren gehen. Geschickt verknüpft Walter Ernsting bereits bekannte Themen zu einer Entdeckungsreise. Was bleibt, das ist gute Unterhaltung.

hinzugefügt: March 2nd 2007
Tester: Ulrich Blode
Punkte:
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Hits: 6765
Sprache: german

  

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