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Devil May Cry 2: Dantes Rückkehr, Shinya Goikeda (Buch)
Devil May Cry 2
Shinya Goikeda
Dantes Rückkehr
(Devil May Cry 2)
Übersetzung: Elena Völzke
Panini, 2007, Taschenbuch, 238 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1410-3
Von Frank Drehmel
Dante hat seinen Job als Allrounder hinter sich gelassen, um in seiner eigenen kleinen Agentur namens „Devil May Cry” der Profession des Devil Hunters nachzugehen. Dem dämonischen Erbe seines Vaters, Sparda, verdankt er es, dass er auf Anhieb zu einem Star seiner Zunft avanciert.
Sein aktueller Job führt ihn auf die Spur eines teuflischen Artefakts, den „Dämonenköpfen”, welches von dem Klein-Ganoven Ratten-Dukas Besitz ergriffen hat. Im Auftrag der jungen Beryl - ihres Zeichens selbst Devil Hunter - soll Dante die bösartige Statuette, die in der Vergangenheit viel Leid über das junge Mädchen gebracht hat, zerstören.
Doch eine weitere Person, die im Hintergrund die Fäden zieht, hat ein Auge das dämonische Stück geworfen: der undurchsichtige, skrupellose Yakuza-Boss Chen. Während des Kampfes mit dessen Vasallen, den Ghost-Knights, verschlägt es Dante und Beryl in ein bizarres Paralleluniversum. Dort ist ein alter Feind, Satan Mundus, den Dante in seiner Realität getötet hat, noch am Leben. Auch wenn die beiden Kämpfer von unerwarteter Seite Hilfe erhalten - die in der realen Welt Satan dienenden Dämonen-Krieger Shadow, Phantom, Blade, Griffon und Frost haben sich hier gegen ihren Herren gewandt - ist es fraglich, ob Dante seinen Widersacher erneut besiegen, den Rückweg in seine Realität finden und dort schließlich gegen Chen bestehen kann.
Wer den ersten Band mochte, wird von Dantes Rückkehr begeistert sein: noch cooleres Posing, mehr Action, frechere Sprüche und - nicht zu vergessen- eine neue Mitstreiterin, die Einiges auf dem Kasten hat.
Tiefsinnige Dialoge, hoch differenzierte Charaktere und eine ausgefeilte Story darf man von diesem Anime in Buchform nicht erwarten. Wer es dennoch tut, wird durch die zahlreichen, eingestreuten Lautwörter, die - analog einem Comic - die Handlung illustrieren, rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Dass dieses Buch trotz alledem äußerst unterhaltsam ist - im Gegensatz bspw. zu Hasegawas „Final Fantasy“-„Romanen” - liegt daran, dass es der Geschichte im absolut positiven Sinne an Ernsthaftigkeit fehlt.
Goikeda versucht erst gar nicht, dem Leser eine - wie auch immer geartete - moralische, ethische Weltsicht zu verkaufen. Die einzige Botschaft - abgesehen von dem Rhabarber, den man in jede Interaktion von Menschen hineininterpretieren kann - des Autors ist: hab Spaß! Das unmittelbare Gegenüberstellen von Grauen und den zunächst verstörend unaufgeregten Reaktionen darauf, Dantes „Always look on the bright side”-Attitüde und seine coolen Sprüche zielen genau in diese Richtung.
Bemerkenswerterweise schmälert es das Vergnügen auch nicht, wenn man als DevilMayCry-unerfahrener Leser einige im Roman angesprochene Namen oder Sachverhalte nicht einordnen kann, denn auch sie stellen erkennbar nicht mehr als Staffage dar und sind höchstens unter ästhetischen Gesichtspunkten von Bedeutung.
Fazit: Zwei Stunden reiner Lesespaß ohne Tiefgang oder erhobenen Zeigefinger. Ein „Anime-Roman” so, wie er sein sollte!
hinzugefügt: March 12th 2007 Tester: Frank Drehmel Punkte: zugehöriger Link: Panini Hits: 2997 Sprache:
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