Die Schiffbrüchen von Ythaq 3
Seufzer der Sterne
Christophe Arleston, Adrien Floch & Crazytoons
(Les naufragés d’Ythaq: Le soupir des étoiles, 2006)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter-Verlag, 2007, Hardcover, 64 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-939823-06-3
Von Irene Salzmann
Das Luxusraumschiff Kometenstaub ist über dem Planeten Ythaq abgestürzt. Seine Crew und die Passagiere sind über eine mittelalterlich anmutende Welt versprengt worden. Navigatorin Granit, Techniker Narvath und die nervige Callista schlagen sich gemeinsam durch auf der Suche nach den anderen und einer Möglichkeit, Ythaq wieder verlassen zu können.
Während sie einem Hinweis folgen, der sie zu weiteren Wrackteilen der Kometenstaub führen soll, werden sie von dem Söldner Dhokas und seiner Truppe verfolgt. Doch auch andere Schiffbrüchige haben den Absturz beobachten und wollen den Raumer bergen. Als wäre das nicht schon genug, verschwinden plötzlich Callista und Tao.
Auf der Suche nach ihren Gefährten wird Granits Gruppe von monströsen Insekten und gefährlichen Faltern angegriffen. Ihre Retter bringen sie in die verborgene Feng-Stadt Wettra zu Tao, der ihnen etwas Überraschendes enthüllt, derweil Callistas Zustand allen Anlass zur Besorgnis gibt…
Die Geschichte knüpft nahtlos an die Ereignisse des vorherigen Bandes an. Da es keine Zusammenfassung gibt und sich auch nicht jedes wichtige Detail aus der laufenden Handlung erschließen lässt, sollte man unbedingt die anderen beiden Alben gelesen haben, um die Protagonisten und die Situation zu kennen.
In diesem Band erfährt der Leser, dass die Kometenstaub nicht das einzige Schiff ist, das über Ythaq abstürzte, und dass die Überlebenden anderer Raumer gleichfalls nach den Wrackteilen des Luxusliners suchen, um den Planeten, der zu ihrem Gefängnis wurde, vielleicht verlassen zu können. Einige von ihnen entdecken, dass in ihnen erstaunliche Fähigkeiten schlummern, auf die sie vorher keinen Zugriff hatten. Immer mehr drängt sich der Verdacht auf, dass all diese Abstürze keine Zufälle sein können.
Aufschluss könnte das Logbuch des ersten Schiffs geben, das vor dreihundert Jahren auf Ythaq landete und dessen Besatzung die Geschicke dieser Welt zu lenken begann. Allerdings haben sich dieselben Monster-Insekten, von denen Granit und ihre Begleiter attackiert wurden, in den unterirdischen Bibliotheken der Feng niedergelassen – und das Logbuch gilt seither als verloren. Todesmutig begeben sich die Freunde in die gefährlichen Höhlen unter Wettra, doch müssen sie für das Wissen auch einen Preis entrichten. Ob er das wert war, verrät der nächste Band.
Die Geschichte ist spannend, witzig, stellenweise auch ein wenig erotisch. Sympathische Protagonisten und ihre üblen Gegenspieler agieren vor einer farbenprächtigen, exotischen Kulisse. Im Vordergrund stehen die Rätsel, die sich um den Planeten Ythaq ranken. Auf jede Information folgen zwei neue Fragen, so dass die Neugierde des Lesers wach gehalten wird. Es macht wirklich Spaß, die aparten Zeichnungen zu betrachten und die vielen, liebevoll ausgearbeiteten Details zu entdecken.
Abgerundet wird das Album durch einen Blick hinter die Kulissen: Das kreative Team wird vorgestellt. Skizzen, ausgeführte Illustrationen und eine Charakter-Galerie verraten ein wenig über die Arbeitsweise der Künstler und erfreuen das Auge. Eine sehr schöne Idee.
„Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ ist eine amüsante SF-Serie, die auch einige Fantasy-Elemente enthält und vor allem die Leser von Titeln wie „Lanfeust von den Sternen“ oder „Marlysa“ anspricht. Die Storys von Christophe Arleston sprühen stets vor Ideen und Überraschungen, und in ansprechende, dynamische Zeichnungen umgesetzt wurden sie diesmal von Adrien Floch.