Die Ultimativen Fantastischen Vier 8
Warren Ellis, Adam Kubert u. a.
(Ultimate Fantastic Four 15 & 16, 2005)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Panini, 2005, Heft, 48 Seiten, 4,25 EUR
Von Irene Salzmann
Reed Richards, Ben Grimm, Sue und Johnny Storm erhielten bei einem missglückten Experiment in der N-Zone erstaunliche Kräfte. Um wieder zu normalen Menschen zu werden, bitten sie den ehemaligen Kollegen Victor van Damme, der an dem Unfall maßgeblich beteiligt war und zu einem psychopathischen Metallmonstrum mutierte, um Hilfe, doch dieser lehnt ab.
In Folge sucht Reed zusammen mit seinen Freunden in der N-Zone nach einer Lösung. Dort treffen sie auf den bizarren Nihil. Dieser erzählt ihnen, dass sein Universum im Sterben liegt. Reed möchte helfen, aber dann bricht Johnny plötzlich zusammen. Sie bringen ihn zurück ins Schiff, können jedoch nur auf der Erde etwas für ihn tun. Notgedrungen beschließen sie ihre Rückkehr, wollen sich aber noch von Nihil verabschieden und versprechen, ihn nicht im Stich zu lassen.
Unterwegs bemerken sie andere Lebewesen, die verängstigt in den Schatten kauern und offenbar in Armut vor sich hin vegetieren, während Nihil erstaunliche Ressourcen sein Eigen nennt. Und prompt zeigt der scheinbare Freund sein wahres Gesicht…
Wie auch in den anderen „Ultimate“-Reihen trifft man in dem vorliegenden Band auf junge, zeitgenössische Charaktere. Was wäre, wenn die Fantastic Four ihre Abenteuer in der jetzigen Zeit erleben würden? Wie sehen sie dann aus? Welchen Problemen müssen sie sich stellen? Wird aus Reed und Sue ebenfalls bald ein Paar? All diese Fragen werden hier beantwortet.
Die Protagonisten sind mit Ausnahme von Johnny zwar keine Teenager, doch sehr junge, ambitionierte Wissenschaftler. Ihr Erzfeind von Doom trägt keine Rüstung, sondern ist zu einem Wesen geworden, das halb Mensch, halb Maschine ist. In der Negativen Zone lauern die bekannten Gefahren, allen voran Annihilus, dessen Name durch den Translator zu Nihil verstümmelt wurde. Reed und Ben erkennen nicht gleich, mit wem sie sich eingelassen haben, und dann ist es auch schon zu spät. Der Band endet mit einem Cliffhanger: Muss Johnny sterben? Können sich Reed und Ben befreien? Ist es möglich, Annihilus zu stoppen, der die Erde erobern will?
Das Problem, bei einem einzelnen Band, der aus einer fortlaufenden (Mini-) Serie gerissen wurde, ist bekannt. Kennt man die Vorgeschichte nicht und fehlt das Ende, so fühlt man sich als Leser unbefriedigt, vor allem, wenn die Episode gerade an der spannendsten Stelle abbricht und viele Fragen offen bleiben. Dies trifft auch auf dieses Heft zu, und will man die näheren Umstände erfahren, ist man gezwungen, im Fachhandel nach den übrigen Nummern zu suchen.
Allerdings – wenn einem das Thema zusagt – hat man dann natürlich viel mehr Lesespaß, denn man ist von Anfang an dabei, lernt die Charaktere besser kennen, kann sich mit der Handlung leichter vertraut machen und die futuristische Atmosphäre genießen. Die ansprechenden Zeichnungen von Adam Kubert laden durchaus dazu ein und machen Lust auf mehr, zumal sieben Bände, die man nachkaufen muss, nicht die Welt sind.
„Ultimative Fantastic Four“ ist eine SF-orientierte Superhelden-Serie, die sich nicht nur an jüngere Genre-Fans wendet, sondern auch die langjährigen Sammler anspricht, da bekannte Motive zeitgenössisch aufbereitet und durch neue Ideen variiert werden. Auch sind die etwas hausbackenen Helden aus dem Mainstream-Marvel-Universum hier weitaus fescher.