Tony Ballard 9
A F. Morland
Monster-Alarm
Titelillustration: Werner Öckl
Zaubermond Verlag, 2007, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Nach wie vor haben Tony Ballard und seine Freunde ein Problem. Robin Gly, einst gefeierter Amateurboxer, wurde mit dem Werwolfvirus infiziert. Nur ein Heiler, ein konvertierter ehemaliger Höllenhund, könnte ihn retten. Doch zunächst gilt es diesen, Reliah zu finden.
Die Spur führt nach Torcester, einem abgelegenen Dorf im englischen Hinterland. Dort aber haben sich die Sardinisten breit gemacht. Ihr Ziel, den seit Jahrhunderten durch ein geweihtes Silberkreuz gefangenen Dämonen Sardo zu befreien, und mit dem ewigen Leben dafür belohnt zu werden. Doch um ewig zu leben, muss man vorher tot sein. So bekommt die Satansloge ihren gerechten Lohn, und terrorisiert als Dämonen-Sklaven das Örtchen und seine Bewohner. Doch dann droht Sardos Totenschwadron London zu überrennen. Hysterie, Leid, Blut, Angst, Panik, Leichen drohen der Themse-Metropole, ein Fall für den Dämonenhasser und sein Team.
Währenddessen ruft der neue Höllenherrscher Loxagon die Tigerfrau und Katzengöttin der Prä-Welt Coor Agassmea, in seinen Feuerpalast. Auf ihrem Weg muss sie sich zuerst mit einem Ratten-Riesen, dann mit einer Höllenschlange auseinandersetzen – und dies alles nur, um vom Fürsten nach einer Leiche ausgesandt zu werden – Loxagon will den Körper Zeeneths, des Höllenrichters, zurück...
Wie bei der Fortschreibung der „Tony Ballard“-Saga im Rahmen der Zaubermond-Hardcover so üblich, bietet auch vorliegender Band wieder zwei getrennte, inhaltlich jedoch zusammenhängende Plots.
Wie immer, wenn Morland kleine, dörfliche Gemeinschaften beschreibt, hat auch die Darstellung Torcesters seinen eigenen Reiz. Mit wenigen, kurzen Bemerkungen gelingt es dem Autor hier das Bild einer ärmlichen, aber homogenen Gemeinschaft zu entwerfen. Durch das Einfügen einiger weniger Einzelschicksale belebt Morland dieses Bild, schafft Atmosphäre und Dichte.
Auch die Darstellung der Höllenfahrt Agassmeas darf als gelungen bezeichnet werden. Morlands unbestrittene Stärke liegt in der Darstellung exotischer Handungsorte – und kann man sich eine phantastischere Umgebung vorstellen, als die Hölle? Schade nur, dass diese Ausflüge diesmal eher schmückendes Beiwerk als bedeutender Handlungsstrang waren.
Insgesamt gesehen sicherlich einer der besseren Romane der Fortschreibung, und der Cliffhanger, der von einem bis dato unbekannten Bruder unseres Dämonenhassers berichtet, macht Appetit auf die beiden für Juni 2007 in Vorbereitung befindlichen „Ballard“-Bücher.