Fluch der Karibik 2
Stefano Ambrosio, Giovanni Rigano u. a.
(Pirates of the Caribbean 2 – Dead Man’s Chest, 2006)
Basierend auf dem Drehbuch von Ted Elliott & Terry Rossio und „Walt Disneys Pirates of the Caribbean“
Aus dem Amerikanischen von Frank Neubauer
Egmont VGS Verlagsgesellschaft mbH, 2006, Album, 48 Seiten, 9,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3086-4
Von Irene Salzmann
Die dreizehn Jahre, die Captain Jack Sparrow auf der Black Pearl segeln durfte, sind um. Nun muss er seinen Teil des Handels erfüllen. Natürlich hat Jack keine Lust, auf dem Flying Dutchman anzuheuern oder sonst ein widriges Schicksal auf sich zu nehmen. Darum begibt er sich auf die Suche nach einem Schlüssel und der Truhe, die das Herz von Davy Jones enthält. Damit, so hofft er, kann er von dem Fluch erlöst werden.
Unterdessen droht Will Turner und seiner Verlobten Elizabeth Swann der Kerker, weil sie einem Piraten zur Flucht verholfen haben. Während Will im Austausch gegen ihre Freiheit Jacks legendären Kompass beschaffen soll, flieht Elizabeth und schlägt sich auf eigene Faust bis zu Jack durch. Comodore Norrington verfolgt eigene Pläne, um seinen Ruf wiederherzustellen.
Sie alle jagen Jack und das Herz, der bald am eigenen Leib spüren muss, wie es ist, wenn man reingelegt und benutzt wird von jemandem, dem man vertraut hat. Davy Jones erkennt seine Chance…
Auf den populären Film folgten Romane und Jugendbücher – und auch ein Comic darf nicht fehlen. Das vorliegende Album hält sich eng an die Vorlage und erzählt die Geschichte von „Fluch der Karibik 2“. Ein offenes Ende lässt ahnen, dass Teil 3 bald folgen wird.
Dem Leser wird die bekannte Mischung aus Action und Humor, Drama und Romantik geboten. Jack Sparrow ist ganz sein unkonventionelles Selbst, während Will Turner kaum mehr als eine Statistenrolle innehat. Kein Wunder, dass dadurch auch das Liebeskarussell neu in Fahrt kommt. Das farbenprächtige Abenteuer wird durch viele Fantasy-Elemente aufgepeppt. Man kommt kaum zur Ruhe, da eine spannende, witzige oder skurrile Szene auf die andere folgt – Längen findet man hier nicht.
Der Stil der Zeichnungen ist etwas gewöhnungsbedürftig; weder sind die Bilder so glatt, wie man es von Disney gewöhnt ist, noch sind sie so fulminant wie in den meisten amerikanischen Superhelden-Comics. Alles wirkt etwas cartoonhaft, doch selbst dieser Stil hat seinen eigenen Reiz, wofür auch die schöne Kolorierung sorgt.
„Fluch der Karibik 2 – Der Comic“ wendet sich an ein Publikum aller Altersstufen. Man muss die Filme oder Romane nicht kennen, um der Handlung folgen zu können, obgleich es ratsam ist, mit den vielen Charakteren und ihren Hintergründen vertraut zu sein, um dadurch auch die Running Gags genießen zu können. Angesprochen von dem Band werden vor allem die Fans des Films und die Sammler abenteuerlich-humoriger Comic-Alben.