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100 % DC 4: Superman/Shazam – Erster Donner (Comic)

100 % DC 4: Superman/Shazam – Erster Donner
Judd Winich, Joshua Middleton u. a.
(Superman/Shazam: First Thunder 1 – 4, 2005)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Panini, DC-Deutschland, 2006, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 14,95 EUR

Von Irene Salzmann

Was Superman für Metropolis ist Captain Marvel für Fawcett City: Er beschützt dort die Menschen und vereitelt Verbrechen. Als sich Kunstdiebe in einem Museum zu schaffen machen und dabei mächtige Monster beschwören, bekommt Captain Marvel unerwartet Hilfe von Superman, denn erst wenige Tage zuvor ereignete sich ein ähnlicher Überfall in seiner Stadt.
Schnell finden die beiden heraus, was die Diebe planen: Mit den Artefakten soll die finstere Gottheit Sabbac gerufen werden, für den bereits der Körper eines willigen Sektierers zur Verfügung steht. Da Superman nicht gefeit ist gegen Magie, nimmt sich Captain Marvel des Problems an. Derweil kümmert sich der Stählerne um Eclipso, der Dank eines schwarzen Diamanten in einem Wissenschaftler ein neues Opfer gefunden hat.
Während die beiden Helden kämpfen, verbünden sich Lex Luthor und Dr. Thaddeus Shivana trotz gegenseitiger Abneigung, um sich ihre unbequemen Gegner vom Hals zu schaffen. Das hat tragische Folgen und führt dazu, dass Captain Marvel fast die Grenzen dessen überschreitet, was auch für einen Superhelden legal ist. Als Superman die Beweggründe seines neuen Freundes und dessen erstaunliches Geheimnis erfährt, ist er geschockt…


Als die Superhelden in den späten 30er und frühen 40er ihren ersten Boom erlebten, wurden viele Charaktere erfunden, die oftmals nur für wenige Hefte die Leser mit spannenden Abenteuern unterhielten, bevor sie in der Versenkung verschwanden und dem Vergessen anheim fielen. Einige von ihnen existieren noch immer, da sich ein großer Verlag die Rechte an ihnen sicherte: Captain Marvel alias Shazam gehört dazu, denn DC nahm sich seiner an.

Den ursprünglichen Titel durfte die Serie nicht behalten, da inzwischen der Konkurrent Marvel die Lizenz für einen Captain Marvel besaß. Aus diesem Grund herrscht auch ein kleines Namenswirrwarr, denn Titel und Klappentext nennen den Protagonisten Shazam, doch in der Story sprechen ihn alle weiterhin als Captain Marvel an, während Shazam der Name des alten Zauberers und Mentors von Captain Marvel ist.


Die Story weicht vom üblichen Schema ab. Sonst sorgt ein Missverständnis bei der ersten Begegnung zu einem Kräftemessen zwischen den Helden, das meist mit einem Patt endet. Diesmal jedoch verbünden sich Superman und Captain Marvel ohne viel Federlesen gegen den gemeinsamen Gegner. Die Begründung hierfür ist in der Mentalität von Captain Marvel alias Billy Batson zu suchen.
Insider wissen es, und gleich zu Beginn wird es verraten, darum nimmt man nichts vorweg, gibt man bekannt, dass der mächtige Kämpfer von Fawcett City – der Name ist eine Hommage an Fawcett Comics, den Verlag, der „Captain Marvel“ hervorbrachte – ein kleiner Junge ist, der die Superhelden bewundert und ihnen nacheifert. Auf sein Idol zu treffen und Seite an Seite mit ihm Verbrecher zur Strecke zu bringen, ist eine riesige Sache für ihn. Er ist mächtig stolz darauf, dass Superman nun sein Freund ist.

Ein wenig wundert es schon, dass Superman dem Geheimnis von Captain Marvel nicht selbst auf die Spur kommt, denn obwohl dieser über ein erstaunliches Wissen verfügt, benimmt er sich und spricht wie ein Kind von vielleicht 10 Jahren ( /- 2). Entsprechend groß ist darum natürlich die Überraschung des Stählernen, der nach den tragischen Ereignissen, die zum Tod eines Unschuldigen führten, auch Shazam Vorhaltungen macht, wie er nur einem Kind die Last der Verantwortung aufbürden konnte, doch der Zauberer zieht sich elegant aus der Affäre, so dass Superman zeigen kann, ob er wirklich ein Freund ist.

Parallel dazu wird Kritik am Sozialsystem geübt, das sich nicht ausreichend um Kinder bzw. Waisen kümmert. Billy ist aus einem Heim ausgerissen und lebt lieber mit Obdachlosen in einem U-Bahn-Schacht oder einem Abrisshaus, als sich einer fragwürdigen Institution auszuliefern, wo man vielleicht auch seinem Geheimnis auf die Spur kommen würde. Allerdings dient dieses Umfeld tatsächlich mehr dazu, dem Protagonisten die Gelegenheit zu geben, sich nach Belieben zu verwandeln und als Held aktiv zu werden, und weniger dazu, das System anzuprangern. Schließlich soll der Comic in erster Linie unterhalten.


Dies gelingt auch sehr gut, wenngleich die cartoonhaften Zeichnungen sicher nicht nach jedermanns Geschmack sind. Das Cover repräsentiert den Inhalt, und wenn man den Stil nicht mag, braucht man das Paperback nicht zu kaufen, denn fast 15 Euro sind doch einiges Geld.

Die Story ist in sich abgeschlossen, so dass man keine Vorkenntnisse mitbringen muss und auch Gelegenheitsleser zugreifen können. Verzichtet man auf den Band, hat man nicht wirklich eine Lücke in der Sammlung, da die übrigen Serien von den hier geschilderten Ereignissen nicht tangiert werden.

hinzugefügt: April 4th 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini Comics
Hits: 3664
Sprache:

  

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