Batman 1 2
Ein Jahr nach der Infinite Crisis: Im Zwiespalt
James Robinson, Leonard Kirk, Don Kramer u. a.
(1: Detective Comics 817 818, Batman 651: Face the Face, Part 1 – 3 --- 2: Batman 652 653, Datective Comics 819, Face the Face, Part 4 – 6 (of 8), 2006)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Panini, DC Deutschland, 2007, Heft, je 76 Seiten, je 5,95 EUR
Von Irene Salzmann
Die „Infinite Crisis“ hat viele Veränderungen für das DC-Universum gebracht. Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Viele Helden verloren ihr Leben, andere verschwanden spurlos, so mancher Schurke wechselte die Seiten, und einige Heroen der zweiten Garnitur versuchen seither, die Lücken zu füllen. Diese Ereignisse werden in der aktuellen Serie „52“ geschildert.
„Batman“ 1 knüpft daran an, denn der ‚dunkle Ritter kehrt zurück’ – endlich. Gotham hat zwar einen Beschützer, den geheilten Two Face, aber kann man ihm wirklich trauen? Batman glaubt, bei der Wahl seines Statthalters richtig entschieden zu haben, und doch…
Wer steckt hinter den brutalen Morden, die alle nach demselben Muster ablaufen, und denen einige Schurken wie KGBeast, Magpie und der Bauchredner zum Opfer fielen? Doch Batman und Robin müssen sich erst um Poison Ivy kümmern, die ein Hochhaus besetzt hat und mit ihren Pflanzen kontrolliert. Wie üblich ist sie eine harte Gegnerin.
Um dem Killer auf die Spur zu kommen, begraben Batman und der Police Detective Harvey Bullock ihre Differenzen und arbeiten zusammen. Ferner engagiert Batman einen Schnüffler: Jason Bard spürt als Erstes dem Freund der toten Orca nach, der für seine Kooperationsbereitschaft prompt bezahlen muss. Und dann ist auch Jason dran…
Als wären nicht schon genügend Charaktere – Gute gleichermaßen wie Böse - während der „Infinite Crisis“ beseitigt worden, geht das Sterben bekannter Figuren auch „Ein Jahr danach“ weiter. Nicht alle sind hochkarätige Schurken, doch tauchten sie immer wieder als Gegenspieler Batmans auf. Nun müssen sie wohl Platz machen für andere Feinde oder jüngere Gegner im gleichen Kostüm.
Die Ereignisse lassen den Schluss zu, als habe Batman sich getäuscht, als er Harvey Dent alias Two Face Gotham anvertraute. Alles sieht so aus, als wäre er der Killer, und obgleich er offenbar geheilt aus der Infinite Crisis“ hervor ging, nagen auch an dem ehemaligen Anwalt die Zweifel. Sein Gesicht ist zwar glatt, doch in sein Inneres kann Batman nicht blicken, und genau da tobt ein Kampf zwischen dem integren Kämpfer für das Recht und seinem irrsinnigen Alter Ego. Dent steht vor der schweren Entscheidung, entweder weiterhin für das Gute einzutreten oder wieder der Düsternis zu verfallen.
Diese Zerrissenheit von Two Face wird auch zeichnerisch gelungen umgesetzt, wenngleich der Stil von Don Kramer, der ab Teil 6 die Arbeit von Leonard Kirk fortsetzt, die Qualität nicht ganz halten kann.
Die Story ist spannend und packend. Da teils auf bekannte, teils auf weniger bekannte Charaktere zurückgegriffen wird, entsteht eine interessante Dynamik. Batman verlässt sich auf mehr als nur einen Helfer, und gerade die Interaktion mit anderen belebt stets die Handlung in den Serien eines Solo-Kämpfers.
Der nächste Band wird das Ende dieses Mini-Story-Arcs beinhalten und – vielleicht – Antworten auf die offenen Fragen geben. Für Neu-Leser ist das eine gute Gelegenheit, in die Serie einzusteigen, da man nicht unbedingt die vorausgegangenen Geschehnisse kennen muss, um der Geschichte folgen zu können. Für die Fans und Sammler bietet dieser Auftakt ein neues dramatisches Abenteuer, das inhaltlich und zeichnerisch überzeugen kann.