Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt
USA 2007, Regie: Gore Verbinski, Drehbuch: Ted Elliott und Terry Rossio,
Musik: Hans Zimmer, mit Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley, Geoffrey Rush, Chow
Yun-Fat, Bill Nighy, Jack Davenport, Tom Hollander, Kevin McNally, Naomie
Harris, Stellan Skarsgaerd sowie als „Teague Sparrow“: Keith Richards.
Von Olaf J. Menke
Mit Spannung erwartet ist weltweit in den Kinos nun endlich der dritte Teil
der Saga um den verrückten Piraten Jack Sparrown - dargestellt von Johnny Depp
gestartet. Der dritte Teil folgt damit nur ein Jahr nach Teil 2, Regisseur
Verbinski hatte die beiden Teile am Stück gedreht und insgesamt sollen für
beide Streifen 220 Mio. US-Dollar ausgegeben worden sein.
Zur Story: Einst haben die neun Piratenkönige ihre Macht genutzt, um die
mächtige Seegöttin Calypso zu verfluchen und sie in eine menschliche Gestalt
zu zwängen. Einer der Piraten-Könige ist Jack Sparrow. Jack Sparrow wurde
zum Ende von Teil 2 von einem Kraken verschlungen und findet sich in einer
merkwürdigen Jenseitswelt wieder, welcher er nicht entkommen kann. Leider
hatte er beim Übergang keine Gelegenheit mehr, einen Nachfolger als
Piraten-König zu benennen. Dieses ist der Grund, warum Barbossa ihn wieder
ins Diesseits zurückholen will. Er ist nämlich in die Göttin verliebt und
möchte sie aus ihrem Los befreiten. Sparrows alte Crew will aus
verschiedensten Gründen ebenfalls Jack zurückholen. Da wären etwa Will
Turner und Elizabeth Swann, welche sich mit Captain Barbossa nach Singapur
aufmachen, um dort auf den Piraten-Kapitän Sao Feng zu treffen. Eines seiner
Schiffe soll den Übertritt in die Jenseitswelt ermöglichen, sie gelangen
damit dann auch ans Ende der Welt - erwartungsgemäß gelingt der Übertritt
und mit seinem Schiff „Black Pearl“ gelangen alle wieder ins Diesseits.
Währenddessen gerät die Piratenwelt unter Druck: Die East Indian Trading
Company hat die Crew von Davy Jones und seine „Flying Dutchman“ unter
Kontrolle gebracht. Die Company nutzt das Geisterschiff, um den Piraten ihre
Tätigkeit madig zu machen. Um diesen Zustand zu beenden, treffen sich nun
die Piratenkönige auf der Insel Schiffbruch, nebenbei soll auch die
Seegöttin Calypso von ihrem Los befreit werden und zur alten Macht
zurückkehren. Hintergrund: Sie ist schlecht auf Davy Jones zu sprechen und
es wäre zu erwarten, dass sie ihn nach ihrer Befreiung bestrafen werde. Überraschend taucht vor der Schiffbruch-Insel eine Flotte
der East India Trading Company auf und der Showdown steht unmittelbar bevor.
Man einigt sich schließlich, die Göttin tatsächlich zu befreien und diese
reagiert äußerst ungehalten, als sie erfährt, dass ihre Gefangenschaft als
Mensch erst durch Davy Jones möglich wurde. Sie erzeugt einen gigantischen
Meeresstrudel auf dem sich die „Flying Dutchman“ und die „Black Pearl“ eine
dramatische Schlacht liefern, während der Jack an das Herz von Davy Jones
gelangt und selbiger getötet wird. Neuer Kapitän der „Flying Dutchman“ wird
aber nicht Jack, sondern Will Turner. Während der Schlacht wird dieser dann
auch noch mit Elizabeth getraut. Nachdem der Strudel verschwindet, tun sich
die „Black Pearl“ und die „Flying“ Dutchman zusammen, um das Flaggschiff von
Lord Beckett zu zerstören, der bei dieser Aktion ebenfalls ums Leben kommt.
Barbossa entwendet gegen Ende Jack die „Black Pear“l erneut und verschwindet
mit der Crew auf Nimmerwiedersehen. Jack macht sich mit einem kleinen Boot
alleine auf. Dieses mal sucht er einen Jungbrunnen...
Überfrachtete Story? Film zu lang? Pustekuchen: Mit dem dritten Teil haben
Verbinski, Depp und der Rest des „Fluch der Karibik“-Teams einen gelungenen,
herrlich versponnenen und amüsanten Film vorgelegt der seinesgleichen sucht.
Hatte der zweite Teil schon den ersten deutlich an Witz und Originalität
übertrumpft, so wurde hier noch mal deutlich nachgelegt und mit weiteren
maritimen und mythischen Elementen eine Story gezaubert, die schlüssig die
Rückkehr Jack Sparrows sowie reihenweise Rätsel aus dem Vorgänger auflöst und
dabei - anders als kürzlich erst „Spider-Man 3“ - keineswegs konstruiert
wirkt. Die lange Laufzeit des Films wird dabei gut genutzt um neue Figuren
einzuführen sowie den Haupt- und Nebenfiguren neue Aufgaben angedeihen zu
lassen. Schön z.B. die Entwicklung der Elizabeth, welche hier zur
Piraten-Königin aufsteigen darf und die mit der Hochzeit eine fantastische
Szene spielen durfte. Sehr schön auch die Auflösung der Story um Davy Jones
sowie der überraschenden Wendung bei der Auswahl seines Nachfolgers.
Besonders gelungen auch der Auftritt von Keith Richards als Vater von
Jack Sparrow. Lobenswert sind die zahlreichen schrägen phantastischen Szenen
und Ideen, die in diesem Film untergebracht wurden, etwa wenn Jack Sparrow
sich in einer sonderlichen Jenseitswelt wieder findet, wo Steine sich in
Krabben verwandeln und sein Schiff durch Wüstensand pflügt. IL&M hat hier
wieder die F/X beigetragen und speziell die Schlacht der beiden Schiff zum
Ende auf einem gigantischen Mahlstrom kann dabei als Highlight genannt
werden.
Das Fazit kann damit nur positiv ausfallen: Ein prächtiges Piratenabenteuer
hat hier die Kinoleinwand erblickt, welches einfach nur Spaß macht und
unbedingt fortgesetzt werden sollte. Die Unterstützung der Macher durch Kauf
einer Kinokarte ist somit angezeigt.