Biscuit 1
Kye Seung-Hui
Aus dem Koreanischen von Mirja Maletzki
Panini, Planet Manhwa, 2004, Taschenbuch, ca. 180 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 3-89921-709-8
Von Irene Salzmann
Troy Moon ist Detective bei der New Yorker Polizei. Als sein Partner Naidan entführt wird, stellt man Troy die junge Angel Myers zur Seite, die er nur widerwillig akzeptiert, solange Naidan verschollen ist.
Schon die erste Begegnung von Troy und Angel wird überschattet von Missverständnissen, doch notgedrungen raufen sich die beiden zusammen, denn alles deutet darauf hin, dass Naidans Verschwinden in Zusammenhang steht mit den Aktivitäten einer Sekte, die an einer noch unbekannten, dicht bevölkerten Stelle New Yorks eine Bombe zur Explosion bringen will.
In ihrem zweiten Fall werden die beiden Detectives mit einer Leiche konfrontiert, die unnatürlich schnell in den Zustand der Mumifizierung versetzt wurde.
Der erste Band dieser koreanischen Serie beinhaltet sechs Kapitel, die zwei in sich abgeschlossene Mini-Story-Arcs ergeben.
Während in der ersten Geschichte die Charaktere eingeführt und realistische Probleme angeschnitten werden – Terror-Akte durch Fanatiker -, driftet die zweite Erzählung in Richtung Mystery und erinnert an die „X-Files“ (die Kapitel tragen zufälligerweise die Bezeichnung File 001 – 006...).
Auch wenn die Handlung eher eine dramatische Entwicklung nimmt, es Blutvergießen und Tote gibt, kann man die Geschehnisse nicht wirklich ernst nehmen, denn die Protagonisten lockern die spannenden Vorkommnisse immer wieder durch humorige Einlagen auf. Die Beziehung zwischen Troy und Angel, die wie Hund und Katze sind, steht gleichberechtigt neben dem eigentlichen Plot, den Fällen, die sie gemeinsam lösen müssen. Durch ihre gegensätzlichen Eigenarten ergeben sich immer wieder Konflikte, die die Arbeit beeinflussen und zu unerwarteten Wendungen führen.
Nachdem bereits „Combination“, „Fake“ und „N.Y., N.Y.“ im Cop-Milieu angesiedelt waren, es sich hier jedoch um rein männliche Teams handelte, welche vor allem die weiblichen Leser begeisterten, versucht Planet Manwha es diesmal mit einem gemischten Duo, das beide Geschlechter ansprechen soll.
Weitere Bände sind in Planung, in denen neben Action und Humor sicher auch die Romantik nicht zu kurz kommen wird. Wer das Misch-Genre Mystery-Krimi schätzt, bekommt mit „Biscuit“ einen ansprechend gezeichneten Manhwa angeboten, der zwar die Elemente der Übertreibung benutzt, aber nicht im gleichen Maße zu superdeformed Darstellungen abgleitet, wie dies in den Serien vieler japanischer Kollegen („Fake“) der Fall ist.