Tony Ballard 10
A.F. Morland
Die Kaste der Ausgestoßenen
Titelillustration: Sandobal
Zaubermond Verlag, 2007, Hardcover mit Umschlag, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Robin Gly, der angehende Boxchampion, scheint dem Tode geweiht zu sein. Das Werwolfvirus in seinem Körper droht ihn beim nächsten Vollmond zu überwältigen, eine Heilung ist selbst Mr. Silver nur schwer möglich. Doch noch gibt Silver nicht auf, auch wenn Tony Ballard seine Hilfe anderweitig gerade gut gebrauchen könnte.
Seit Jahren sind seine Eltern tot, doch erst jetzt erfährt Tony, dass er einen älteren Bruder hat. Doch wer ist der Unbekannte, wo und wie lebt er? Nicht nur Tony, auch die Hölle sucht nach dem Verschollenen, weiß Loxagon doch, dass er Tony mit dem Mord an seinem Bruder schwer treffen kann. So setzt der Höllenfürst drei Ausgestoßene der Hölle auf die Spur des unbekannten Bruders, und ein Wettrennen um das Leben des anderen Ballard nimmt seinen Anfang...
Ich erwähnte es bereits in meinen Besprechungen der bisherigen „Ballard“-Fortschreibungen. Morland ist für meinen Geschmack immer dann am Besten, wenn er außerhalb der Zwänge einer technisierten Realwelt fabulieren kann. So gehören denn die Szenen, in denen der Höllenfürst die drei Ausgestoßenen aus ihrem Ghetto innerhalb des Höllenpfuhls gefangennehmen und zu sich bringen lässt, zu den Highlights dieses Bandes. Hier wartet der Autor mit, im wahrsten Sinne des Wortes, phantastischen Gestalten und Wesen auf, hier schafft er Atmosphäre und Stimmung.
So manch ein Fan der ersten Stunde mag die Rückkehr Tonys in seinen Geburtsort, die Suche nach Spuren seiner Vergangenheit und dem Verbleib seines Bruders mehr abgewinnen, bieten diese Kapitel doch eine willkommene Reminiszenz an frühere Hefte. Für mich aber boten die kargen und lebensfeindlichen Handlungsorte der Hölle ein faszinierendes Panorama ,das mich an die Seiten fesselte.