Rex Mundi 2
Der unterirdische Fluss
(The River Underground, 2007)
Autor: Arvid Nelson
Titelbild und Zeichnungen: EricJ
Farben: Jeromy Cox
Übersetzung: Joachim Stahl
Egmont Ehapa Comic Verlag, 2007, Hardcover, 178 Seiten, 20,00 EUR, ISBN
978-3-7704-6611-5
Dr. Julien Saunière stößt bei der Untersuchung des Mordes an seinem Freund,
den Pater Marin, auf Hinweise auf eine gestohlene Schriftrolle aus dem
Mittelalter. Seine Nachforschungen stoßen dabei auf Geheimnisse, die besser
unaufgedeckt bleiben sollten. Er erfährt, dass Marvin ein Jesuit war, auf
der Suche nach dem Heiligen Gral. Selbst innerhalb der Gruppe der Jesuiten
war seine Arbeit geheim und er berichtete niemand anderem als dem
Erzbischof, der wiederum nur dem Papst persönlich unterrichtete.
Der Beginn ist für jemanden, der den ersten Teil nicht kennt, etwas mühsam
zu erarbeiten. Der Held, Dr. Julien Saunière, ist verletzt und wird von
Kindern umringt. Im Laufe der Erzählung erfährt man, dass die Kinder ihm
halfen sich gegen Fremde durchzusetzen. Doch dann geht es langsam an die
Geheimnisse. So nebenbei, wie selbstverständlich, erfährt der Leser von
einer Geheimbibliothek, in die der Doktor noch einmal will. Er sucht nach
Hinweisen und findet Hinweise. Nur scheint es ein wenig durcheinander zu
gehen. Da sind die Hinweise auf die Unterschrift PS, einen grausamen Mord
mit einem Hinweis auf einen Golem, Hinweise auf Geheimgesellschaften, die
sich im Kreise drehen und immer wieder auf die gleiche französische
Adelsfamilie verweisen. Ihm zur Seite steht der Rabbi Maiselles. Ihn sucht
Julien auf, wenn er nicht mehr weiter kommt. Gemeinsam dringen sie in die
Geheimnisse der Welt vor, bis sie von der Inquisition verhaftet werden.
Betrachtet man die Karte zu Beginn des Comic-Buches, so sieht man gleich,
dass wir uns in einer alternativen Welt befinden. Die Grenzen des bekannten
Europas und Nordafrikas sind deutlich verschoben, die Reiche sind immer noch
dem Adel verpflichtet und Napoleon Bonaparte starb im Gefängnis als kleiner
Unteroffizier. Von der Zeit her könnte es etwa 1930 sein, die Automobile
sprechen dafür.
Der Comic wird immer wieder durch Zeitungsseiten unterbrochen, die
Informationen für den Leser bereithalten und nicht unwichtig sind. Sie
zeigen wichtige Verbindungen und Hintergründe. Das gleiche trifft für die
Bilder zu, die von EricJ, mit vielen Einzelheiten versehen, sehr gut zur
jeweiligen Stimmung der Erzählung passen. Für die Farben ist Jeromy Cox
zuständig, die die Stimmung ebenfalls unterstützen und sich ihr anpassen.
Als Leser ist man nicht nur von der vielschichtigen Geschichte beeindruckt,
sondern auch von den Bildern und dem Aufbau der Bildergeschichte. Für viele
sind Comics nur farbige Bildchen mit Textblasen. Dies ist eine bebilderte
Erzählung, die spannend auch ohne Bilder auskommt. Es ist eine spannende
Bildwelt, die seitenweise ohne Text auskommt. Wie immer man diesen Comic
betrachtet, er ist fesselnd.