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Bishop, Anne: Sebastian - Die dunklen Welten 1 (Buch)

Anne Bishop
Sebastian
Die dunklen Welten 1
(Sebastian, 2006)
Übersetzung: Kristina Euler
Titelbild: Dirk Schulz
Heyne Verlag, 2007, Taschenbuch, 524 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-453-53272-4

Von Erik Schreiber

Sebastian ist ein Inkubus und lebt seit fünfzehn Jahren zurückgezogen im Sündenpfuhl. Er will nichts weiter als seine Ruhe und lässt sich nur durchs Leben treiben. Keine Ziele, kein Antrieb. Dann tritt die junge, verführerische Lynnea in sein Leben. Sie taucht im Sündenpfuhl auf und berichtet ihm von einer geheimnisvollen Macht, die Ephemera bedroht. Ephemera ist Landschaft und Wesen zugleich. Um sich zu schützen, wurde Ephemera in tausend Teile zerlegt. Jeder, der nun von einer Landschaft in die andere will, ist auf eine Brücke angewiesen, die die Reisenden dorthin bringen, wohin sie es wünschen. Allerdings kann es sein, dass die Brücken sich eher an die tief in der Seele befindlichen Wünsche halten. Überraschungen im Transport kommen daher durchaus vor. Der große Weltenverzehrer hat es auf Ephemera abgesehen. Er ist es, der die Welt ins Chaos treiben will. Die letzte Hüterin des Herzens hat die Macht, sich dem Weltenverzehrer entgegen zu stellen. Aber die Feinde der Hüterin sind zahlreicher, als ihre Verbündeten. Das Ziel ist es, die Welt Ephemera und vor allem die Teilwelt Sündenpfuhl zu schützen. Die Welt kann sich ständig verändern, je nachdem, welche Wünsche die Bewohner haben. Da die Welt nicht in der Lage ist, zwischen Wünschen und Launen zu unterscheiden, übernehmen dies die Wächter des Landes. Doch gerade die Wächter waren es, die den Weltenfresser das erste Mal in die Welt entließen und nur mit großer Mühe gelang es ihnen, den Weltenfresser festzusetzen.
Bislang war Sebastian mit seinem Leben dort zufrieden, konnte dem menschlichen Laster begegnen, ohne sich anstrengen zu müssen. Er hatte keine glückliche Kindheit. Mit fünfzehn Jahren fand er diesen Ort, an dem er bleiben konnte. Doch mit Ankunft des Mädchens Lynnea ändert sich für den Inkubus alles. Er verliebt sich in das Mädchen, der Überbringerin der schlechten Nachricht. Leichen werden gefunden, jemand hat versucht den Sündenpfuhl zu verändern... Die Ursache ist klar, und nur eine kann helfen. Sebastian muss sich entscheiden, einzugreifen und seine ausgestoßene Cousine Gloriana Belladonna zu suchen.
Koltak ist ein Zauberer, der einen ungeliebten Sohn hat, den er aus diesem Grund bei irgendwelchen fremden Frauen aufwachsen lässt. Koltak sollte als Zauberer den hehren Zielen dienen, aber er ist eher ergeizig, hochmütig, eingebildet und gar nicht der Gute an sich. Statt dessen beseitigt er jedem, der sich ihm widersetzt.


Anne Bishop hat mit Lynnea, Sebastian und Koltak drei ganz unterschiedliche Personen geschaffen, die in diesem Roman als Hauptpersonen bevölkern. Es wäre aber vermessen, nur das Augenmerk auf diese Figuren zu legen. Anne Bishop erschuf einen liebenswerten Kosmos, in dem Gut nicht immer Gut und Böse nicht immer Böse ist. Wer sagt denn, dass ein Halbdämon wie der Inkubus ein schlechtes Wesen sein muss? Die Figuren sind sehr gut beschrieben, nicht überzeichnet und nicht zu Klischeehaft.
Die Idee, die Welt in tausende von Einzelteilen zu zerschlagen, ist ungewöhnlich. Einen Weltenfresser zu erfinden, nicht unbedingt, denn den gab es in diversen Formen (so ist das große Nichts in der „Unendlichen Geschichte“ am Bekanntesten) schon in vielen Erzählungen.

„Sebastian“ überzeugt. Ein ungewöhnlicher Hintergrund, eine aufregende Erzählung und eine meisterhafte Autorin. Es macht einfach Spaß ein Buch zu lesen, dass keine Fortführung einer bestehenden Serie ist und das mit dem Buch 2 („Belladonna“) abgeschlossen sein wird.

hinzugefügt: July 2nd 2007
Tester: Erik Schreiber
Punkte:
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