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Schattenreich 3: Spur in die Tiefe / Schattenreich 4: Nachthauch (Hörspiel)

Schattenreich

Folge 3: Spur in die Tiefe
ISBN 978-3-7857-3220-5
Hörspiel, Laufzeit: ca. 68 Minuten

Folge 4: Nachthauch
ISBN 978-3-7857-3221-2
Hörspiel, Laufzeit ca. 65 Minuten

Lübbe Audio 2007
Script: Astrid Meirose & Volker Pruß Sprecher: u. a. Alexander Scheer, Sandra Speichert, Volker Brandt, Norman Matt, Daniela Hoffmann, Dero („Oomph!“), Anna Thalbach
Musik: von Secret Discovery, Zeraphine, XPQ-21, Diskonnekted, X-Fusion, [:SITD:]m Combichrist, Anti Doctrine, Aspe, Letzte Instanz, Oomph! Garden of Delight, Vigilante, De/Vision, Qntal u. a.

Von Christel Scheja

Was ist das Schattenreich? Eine fremde, unbekannte Welt, die weit weg liegt, oder tief in uns? Die menschliche Vorstellungskraft erweist sich immer dann als tief und schattenreich, wenn sie inspiriert von der Musik und Poesie der Schwarzen Szene in die mystische Grausamkeit und in die finstersten Geheimnisse menschlichen Denkens entführt.
Nach seiner Heimkehr wird der junge Kulturwissenschaftler Christian Wagner von düsteren Visionen und Alpträumen geplagt. Angefangen hat dies alles mit Morden an seinen ehemaligen Schulfreunden und einer kryptischen SMS seiner Geliebten. Und er weiß, dass auch er in Gefahr ist.
Mit seinen Freunden gründete er als Jugendlicher nämlich den „Bund der Titanen”, der sich mit düsteren Mythen und Ritualen beschäftigte, und noch nicht ahnte, was sie heraufbeschworen haben. Denn das Böse, die Nephilim, haben nun beschlossen, sich das zu holen, was sich ihnen einst anvertraut hat. So tragen die Toten nun nicht mehr das Ankh, das sie sich einst als Zeichen ihrer Gemeinschaft zulegten, sondern das Zeichen der Dämonen, das geschlossene Horusauge.
Um Antworten auf seine Fragen zu finden und weil ihm außer seiner Schulfreundin Tina kein anderer glauben will, will sich Christian dem zwielichtigen Ägyptologen Wahlberg anvertrauen, doch dieser lebt nicht mehr. In seinem unterirdischen Archiv findet er eine alte Inventarliste mit dem Zeichen der Nephilim. Kann es sein, dass diese dort etwas gesucht aber nicht gefunden haben, was ihnen sehr wichtig ist?
Um den Dämonendienern zuvor zu kommen, macht sich Christian selbst auf die Suche nach den uralten Geheimnissen und stößt dabei auf erschreckende Wahrheiten. Alexa ist nicht mehr das, was sie zu sein scheint und mehr zu wissen, als sie bisher zugeben wollte. steckt sie gar mit den Nephilim unter einer Decke?
Da er nun gar nicht mehr weiß, wem er noch vertrauen kann und soll, ergibt sich Christian ganz den Mysterien und hofft darin Rettung für seine Seele zu finden. Nahe daran wahnsinnig zu werden gelangt er schließlich an einen alten magischen Ort, an dem gerade ein dunkles Ritual ausgeführt wird. Doch anstatt nun endgültig dem Irrsinn anheim zu fallen gewinnt er endlich die Klarheit, die er braucht, um weiter zu machen: Ganz offensichtlich ist er der Spielball der großen Mächte, der Horusfalke, der das Schicksal zum Guten oder Schlechten wenden kann. Aber was erwartet man nun von ihm? Das weiß er noch immer nicht...


Längst liegt kein Kriminalfall mehr vor sondern ein waschechter Horror-Event, denn die Geschichte ist nur noch gefangen zwischen kryptischen Zeichen und geheimnisvollen Gestalten mit einem Hang zum Makaberen.
Die Handlung arbeitet auch weiterhin mit klassischen Symbolen der Schauerliteratur, die auch heute noch vor allem in Musikvideos gerne verwendet werden – bedrohliche Artefakte aus alten Gräbern, mondlichtdurchflutete Steinkreise, wallender Nebel, und Wesen, die etwas Unwirkliches an sich haben.
Aber das genügt nicht, um wirklich überzeugen zu können: Seichter, wohlbekannter Grusel, gepaart mit einem Hauch melancholischem Gothic und ein wenig oberflächlicher Erotik reichen nicht aus, um eine beeindruckende Geschichte zu erzählen, schon gar nicht, wenn sie von Folge zu Folge mit mehr Geheimnissen überflutet wird. Insgesamt wirkt das Hörspiel zu oberflächlich und plakativ ist für die Fans düsterer Literatur durchschaubar und manchmal sehr langatmig, weil man sich all zu sehr mit Nebensächlichkeiten abgibt.
Leider wissen die Hörspiele wieder nicht in ihren Bann zu schlagen, ihnen fehlt das Element, das wirkliches Grauen und Spannung erzeugt. Den Sprechern ist das aber nicht anzulasten. Sie leisten solide Arbeit, und versuchen mit ihrer Spiellaune das Manko ein wenig auszugleichen.

Damit sind auch die weiteren Folgen von „Schattenreich” eher Einsteigern zu empfehlen, die sich in der dunklen Szene noch nicht so auskennen und bisher eher von der morbiden Ästhetik der Videoclips beeinflusst wurden als altgedienten Fans des Horror- und Grusel-Genres.

hinzugefügt: July 27th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Lübbe Audio
Hits: 2452
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