100 % Marvel 29
Die Fantastischen Vier: Das Ende
Autor & Zeichner: Alan Davis
Übersetzung: Uwe Anton
Panini, 2007, Paperback mit Klappenbroschur, 148 Seiten, 16,95 EUR
Von Guido Latz
Alan Davis arbeitete bislang nur an drei Ausgaben der „Fantastic Four“, da
darf man sich schon wundern, dass man ihm, den man eher mit Arbeiten an
„X-Men“ in Verbindung bringt, für eine Mini- (oder in dem Fall: Maxi-)Serie
auswählt.
Aber er macht seine Arbeit überraschend gut - „Fantastic Four“-Fans erwartet
an Abenteuer gigantischen Ausmaßes.
Der Tod von Reed und Susans Kindern im Kampf gegen ihren Todfeind Doom
bedeutet das Ende der Fantastischen Vier. Zu tief brennt sich das Geschehene
in die Kämpfer ein, zu hoch ist der Preis für den ultimativen Sieg. Fortan
geht man getrennte Wege. Susan und Reed widmen sich, jeder auf seine Weise,
der Forschung, Ben geht ganz in der Erziehung seiner Kinder auf und Johnny
ist mit anderen Superhelden unterwegs.
Wenn es auch Jahre dauert, so doch aber nicht ewig, bis es mit der Ruhe
vorbei ist, in der sich die Bewohner unserer Galaxis wiegen und es wieder
Schlag auf Schlag geht. Auf der Erde, dem Mars und im All.
Alan Davis nutzt den Platz, den er sich selbst mit der alternativen
Zeitlinie schafft und zaubert ein schon lange nicht mehr in der Form
gelesenes Abenteuer mit den Fantastischen Vier. Aber nicht nur den
Fantastischen Vier begegnet man, Davis baut gleich gleich Dutzende von
bekannten Superhelden in die Story ein, wenn zum Teil natürlich auch nur am
Rande. Wirkt das in vielen anderen Fällen deplaziert, so muss man in diesem
Fall dem Autor (und Zeichner) attestieren, dass er die richtige Balance
findet.
Dabei ist es weniger die Story, die einen fesselt, als mehr die Umsetzung, die all das bietet, was man von einem „Fantastic Four“-Abenteuer erwartet. Dazu kommt, dass sich dieses Abenteuer auch für Leser eignet, die selten die Abenteuer um die Fantastischen Vier verfolgen, oder gar eine Gelegenheit suchen, um einmal in die Serie hineinzulesen - „Das Ende“ ist hierfür eine prima Gelegenheit.
Die Zeichnungen sind für meinen Geschmack etwas zu modern und bisweilen zu grob, ich gebe zu, dass ich als Altfan eher den klassischen Look mag, ich zudem den Eindruck hatte, dass bisweilen an der ein oder anderen Stelle Zeitnot bei der Arbeit zu erkennen ist. Andererseits muss ich zugestehen, dass die Arbeiten an sich die Geschichte gut transportiert, Davis halt seine Vorstellung der Figuren im Kopf hatte und das Endergebnis sich somit durchaus sehen lassen kann.