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Rößler. Achim & Jänchen, Heidrun (Hrsg.): Lazarus (Buch)
Armin Rößler und Heidrun Jänchen (Hrsg.)
Lazarus
(5 Novellen)
Wurdack Verlag, 2007, Paperback, 200 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 3-938065-21-4
Ulrich Blode
„Lazarus“ ist ein Band aus fünf Novellen. Eine ungewöhnliche Form für die deutsche Science Fiction seit längerer Zeit, weil vornehmlich Romane und Kurzgeschichten erscheinen. Dabei haben Novellen ihren ganz eigenen Reiz und sind wie kleine Romane, in denen neben der Idee auch die Charaktere stärker ausgebaut werden können. Herausgeber von „Lazarus“ sind Armin Rößler und Heidrun Jänchen, die für die Science-Fiction-Reihe des Wurdack-Verlags verantwortlich und selbst Autoren sind.
Bei Armin Rößlers „Lazarus“ geht es um Wiedererweckung, darauf deutet bereits der Titel hin. Die Menschen sind begierig darauf, dass Geheimnis des ewigen(?) Lebens einem anderen galaktischen Volk zu entreißen. Nach einem eher behäbigen Anfang, geht es mit der Geschichte rasant weiter und man fragt sich, was hinter alledem steckt. Dabei ist die Handlung faszinierender als die Figuren, die durchaus eigensinniger ausgearbeitet hätten werden können.
Petra Vennekohls „Tattoos“ zeigt das seltsame Verhalten im interstellaren Handel auf. Ein Raumfrachterkapitän muss eine Ladung aufnehmen, die ihm merkwürdig erscheint. Der Auftraggeber will nichts über den Container verraten und so wird der Kapitän mit Piraten und Todesdrohungen konfrontiert. Es ist eine düstere Geschichte, unterhaltsam zu lesen.
„Modulation“ von Bernhard Schneider ist hingegen schwächer. Er spielt mit Mystery-Themen durchaus gekonnt, aber wenn es schon wieder darum geht, dass die Nazis eine Wunderwaffe hatten, dann wird es schnell langweilig. Mag die Lösung der Geschichte durchaus einfallsreich sein, die Faszination am Dritten Reich und angeblicher Weltvernichtungswaffen ist leider nicht neu und langweilig, weil sie oft bemüht wird.
Über einen Erstkontakt zwischen Menschen und Außerirdischen berichtet Andrea Tillmanns in „Am Ende der Reise“. Nichtaggressive Wesen aus der Unendlichkeit wollen auf der Erde leben. Das führt aber zu einer Tragödie, weil die Menschen als Spezies zu paranoid und unterschiedlich sind; während einige das Anliegen der Besucher verstehen, führt bei anderen die Angst zu Gewalttätigkeit gegenüber dem Fremden.
Bei Heidrun Jänchens „Fünfundneunzig Prozent“ geht es um die Möglichkeit das eigene Schicksal zu beeinflussen. Nach einer Vielzahl von Katastrophen, sind die Erde und die Menschheit am Ende. Mit Simulationen wollen Forscher das endgültige Schicksal abwenden und verändern damit möglicherweise ihre Gegenwart, vielleicht zum Guten.
Insgesamt sind die Novellen in „Lazarus“ sehr unterschiedlich zu lesen, so dass jeder Leser seine eigene Lieblingsgeschichte finden wird.
In jedem Fall ist diese Sammlung beachtenswert.
hinzugefügt: August 26th 2007 Tester: Ulrich Blode Punkte: zugehöriger Link: Wurdack Verlag Hits: 4200 Sprache:
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