Masashi Kishimoto
Naruto – Die Schriften des Rin
(Naruto – Hiden Rin-Sho, 2002)
Aus dem Japanischen von Miyuki Tsuji
Carlsen, 2007, Taschenbuch, 268 Seiten, 8,00 EUR, ISBN 978-3-551-77340-1
Von Irene Salzmann
„Naruto“ zählt zu den erfolgreichsten Manga-Reihen, sind inzwischen doch schon fast 40 Bände in Japan (25 in Deutschland) und über 220 Anime-Episoden erschienen – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ferner werden den Fans mehrere PC-, Playstation- und Tradingcard-Games offeriert, weitere Merchandise-Artikel und Doujinshi.
Die Serie erzählt die Geschichte des Jungen Naruto, dessen Traum es ist, der berühmteste Ninja seines Dorfes zu werden. Allerdings hat ihm das Schicksal jede Menge Steine in den Weg gelegt. Als Naruto geboren wurde, versiegelte der damalige Hokage einen gefährlichen neunschwänzigen Fuchsgeist im Körper des Säuglings. Die übrigen Dorfbewohner mieden das Kind fortan, das durch allerlei Streiche auf sich aufmerksam zu machen versuchte.
Schließlich fand Naruto Aufnahme an der Ninja-Akademie, wo er als schlechter Schüler seine Lehrer an den Rand der Verzweiflung treibt. Harte Prüfungen und schwierige Aufgaben lassen ihn langsam reifen. Er findet Freunde, muss sich aber auch immer wieder gegen erbitterte Gegner wehren und dabei den Fuchsgeist in seinem Innern kontrollieren bzw. dessen Macht zu seinem eigenen Nutzen einsetzen.
Es liegt auf der Hand, dass nach so vielen Mangas eine kleine Enzyklopädie notwendig wird, damit die langjährigen Leser den Überblick über die zahlreichen Charaktere, ihre jeweilige Hintergrundgeschichte, die eigentliche Handlung und die vielen Termini wahren können. In Folge bietet Carlsen nun mit „Naruto – Die Schriften des Rin“ ein Taschenbuch an, das nahezu alle Figuren und wichtigsten Begriffe nennt, sowie diverse Extras beinhaltet. Der Band ist vergleichbar dem „Kenshin Kaiden“ oder dem „Inu Yasha Artbook“, wenn auch kleiner im Format und weniger aufwändig gestaltet.
Rund 140 Charaktere werden vorgestellt bzw. die wesentlichen Informationen zu jeder Figur zusammengefasst und durch passende Illustrationen, die den Mangas entnommen sind, ergänzt. Daraus erschließt sich in groben Zügen die Handlung, der hier leider kein eigenes Kapitel gewidmet ist. Vielleicht wird eine Timeline der Schwerpunkt eines weiteren Sonderbandes sein?
Stattdessen findet man im vorliegenden Buch außerdem noch Erläuterungen zu den Kampftechniken der Ninjas, ein Lexikon, das wichtige Details, Eigennamen und Begriffe erklärt, einen Charakter-Test, die Hitparade der beliebtesten Protagonisten, Skizzen, einen Kurz-Manga und vieles mehr rund um „Naruto“. Als hübsches Extra wurden 8 Farbseiten spendiert.
„Naruto – Die Schriften des Rin“ wendet sich an die Fans der Serie, in erster Linie Jungen ab 10 Jahren, die hier so manches nachschlagen können, was sie nicht mehr genau wissen. Auch Mädchen der gleichen Altersgruppe, die abenteuerliche Fantasy-Comedy mögen, können der Serie sicher etwas abgewinnen und haben dann auch viel Spaß an den zusätzlichen Informationen, die dieser Band bietet. Wer „Naruto“ nicht kennt, wird allerdings wenig mit dem Buch anfangen können, da es nicht wirklich eine Einstiegshilfe in die weit fortgeschrittene Handlung darstellt.