Sternenfaust 6
Alfred Bekker
Die letzten Tage der Solaren Welten
Titelillustration: Arndt Drechsler
Zaubermond Verlag, 2007, Hardcover, 256 Seiten, 14.95 EUR
Von Carsten Kuhr
Die Erde im Jahr 2236 – Während das Solare Reich an seinen Grenzen von den aggressiven, vogelartigen Kridan bedroht wird, spitzt sich die Lage im heimatlichen Sonnensystem immer mehr zu. Aus Richtung Sonne nähern sich vom rätselhaften, künstlichen Doppelplaneten Vulkan eine Flotte von Invasoren. Die arachnoiden Msssarrr bedrohen die Heimatwelt der Menschheit, doch statt alle Kräfte auf die Abwehr des heimtückischen Anschlages zu richten, suchen unterschiedlichste Gruppierungen nach ihrem eigenen Vorteil. Ein Militärputsch droht, von lange Hand und mit einem nach wie vor mysteriösen Drahtzieher im Hintergrund vorbereitet, die demokratische Ausrichtung der Republik hinwegzufegen.
Als der aufopfernde Kampf auch der Sternenfaust gegen die Msssarrr zu scheitern droht, kommt überraschend Hilfe von den echsenköpfigen Starr – Rettung in letzter Sekunde, doch eine Mission die bereits lange vor der Invasion der Msssarrr auf den Weg gebracht worden sein muss. Die Frage nur, woher wussten die Starr von der Bedrohung?
Das Tempo zieht immer mehr an. Alfred Bekker hat einen spannenden, kurzweiligen Roman verfasst. Es geht um den aufopfernden, ja verzweifelten Kampf der wenigen, im heimatlichen Sonnensystem verbliebenen Einheiten gegen die übermächtige Invasionsflotte. Das heißt Schlachtenlärm, explodierende Raumschiffe, Laserkanonaden und Heldentum.
Geschickt mischt Bekker in dieses Kriegs-Szenario als zweiten Strang dann den Putschversuch ein. Die Militärjunta nutzt den günstigen Zeitpunkt, weiß aber selbst nicht genau, wer wirklich hinter der Revolution steckt. Klar ist, dass hier ein weit größerer Plan als nur die Übernahme der Macht in der menschlichen Hegemonie durch die Putschisten steckt, doch die Einzelheiten, die Initiatoren bleiben noch im Dunkeln.
Nachdem sich das Geschehen auf das menschliche Ursprungssystem konzentriert, konnte der Autor seine besondere Stärke in der Darstellung fremder Kulturen und Völker diesmal kaum nutzen. Gerade diese Beschreibungen zählten für mich bislang zu den großen Pluspunkten der „Sternenfaust“-Hardcover. Vorliegend geht es einmal mehr darum, die Erde vor einer feindlichen Macht zu retten, temporeiche Military-SF aber ohne den exotischen Flair, der Bekkers Romane sonst auszeichnet.