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Resident Evil: Extinction (Buch)

Resident Evil: Extinction
Keith R. A. DeCandido
(Resident Evil: Extinction)
Übersetzung: Timothy Stahl
Panini, 2007, Taschenbuch, 316 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1649-7

Von Frank Drehmel

Ausnahmsweise will ich mit einigen einleitenden Worten über die Gliederung des Romans beginnen: Er besteht etwa hälftig aus zwei Teilen, von denen der erste mit „Vor und Danach” betitelt ist, der zweite mit „Kampf ums Überleben”. Die Kapitel aus Teil Eins, die mit „Davor” überschrieben sind, erzählen jene Geschehnisse, die die Erde zu der tödlichen, verwüsten Umgebung machten, in der die Protagonisten ums Überleben kämpfen. Im Mittelpunkt der Handlung stehen dabei Umbrellas Vertuschungsversuche, das verzweifelte Ringen um ein Gegenmittel, für das eine Vielzahl von Alice-Klonen ihr Leben lässt, sowie das Eingreifen der Staatsmacht, mit der sich insbesondere Jill Valentine, die Ex-S.T.A.R.S.-Offizierin, rumschlagen muss.
Den größeren Raum innerhalb des Buches nimmt allerdings Alice Abernathys (im Film gespielt von Milla Jovovich) Kampf ums Überleben ein. Ausgestattet mit besonderen psychischen und physischen Fähigkeiten, die ihr das T-Virus verliehen hat, versucht sie erstens, einen kleinen Flüchtlings-Trek, der von der dritten toughen Frau im Bunde, Claire Redfield, geführt wird, zu einem sicheren Ort in den Weiten Alaskas zu geleiten, und sinnt dabei zweitens auf Rache an der Organisation, die für das weltweite Töten und Sterben verantwortlich ist: die Umbrella Corporation.
Wie nicht anders zu erwarten, müssen sich die Überlebenden mit Massen von Zombies rumschlagen, wobei - wie gehabt - zahlreiche Protagonisten auf die eine oder andere unschöne Art ihr Leben aushauchen. Doch nicht nur die Zombies stellen eine tödliche Gefahr dar, denn neben - euphemistisch ausgedrückt - unfreundlichen Mitmenschen versuchen auch die Schergen Umbrellas Alice habhaft zu werden, wobei sie bei ihrer Jagd auf satellitengestützte High Tech zurückgreifen können.


Früher war alles besser! Die Spiele, die Romane, und überhaupt! Ey, Scheiße, Alter! Stell mal deine nostalgisch verklärte Sicht auf Durchblick. Die Spiele sind aus heutiger Perspektive bestenfalls Durchschnitt (aber es soll ja Leute geben, denen beim Gedanken an die ersten „Wizardry“-Teile noch einer abgeht); und S.D. Perrys RE-Bücher waren/sind so schlecht und dröge, dass man froh sein sollte, dass das Franchise diese einigermaßen heil überstanden hat. Glücklicherweise ist „Resident Evil” seit 2002 genau da, wo es - zu recht - hingehört: auf der Kinoleinwand!
Für diesen Roman, der auf dem Film-Drehbuch P.W.S. Andersons basiert, zeichnet - wie schon für „Genesis” und „Apocalypse” - Keith R. A. DeCandido verantwortlich. DeCandio ist zur Zeit ein vielbeschäftigter Autor und aktuell wohl der Spezialist für Gamenovelisationen sowie Franchise-Romane aller Genres - von Fantasy über Mystery und Horror bis hin zur Science Fiction. Natürlich lässt sich aus einem hohen Roman-Output kaum auf die Qualität dessen schließen, was hinten rauskommt. Doch DeCandido ist - im Gegensatz zu Perry - tatsächlich ein fähiger Mainstream-Schreiber, vom dem man zwar keine nobelpreisverdächtigen Würfe erwarten kann, der seine (Auftrags)-Arbeiten in der Regel aber mit viel Sinn für Tempo, das richtige Maß an Pathos, Anschaulichkeit und Lesbarkeit routiniert erledigt.

Ich will nicht falsch verstanden werden. Ohne mich im Nitpicking ergehen zu wollen: DeCandidos „Extinction“-Geschichte (bzw. die des Drehbuchautors P.W.S.Anderson) ist weit -sehr, sehr weit - davon entfernt, originell oder intelligent zu sein, denn dafür ist Hollywood zu anspruchslos und das RE-Setting zu ausgelutscht. Allerdings erwarten jeden, der sich auf das Buch einlassen kann - also nicht unbedingt die ewiggestrigen Game-Nerd -, einige Stunden lockeren Zombie-Entertainments. Vor allem - und das ist aus kommerzieller Hinsicht entscheidend: der Roman macht mit seinen sehr anschaulich geschilderten Action-Sequenzen Lust auf den Film, denn Buchstaben sind schön und gut, Bilder sind in diesem Fall besser. Bedauerlich für den Cineasten ist nur, dass der Story-Arc um Jill Valentine, der sich in diesem Roman deutlich interessanter gestaltet als das Alice-Gemetzel, in der Kinoumsetzung gecancelt wurde.

Fazit: Keine Genre-Highlight; aber gefällig geschriebener Mainstream-Horror, der Lust auf den Film macht.

hinzugefügt: October 20th 2007
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2668
Sprache:

  

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