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Modern Tales 10: Closer (Comic)

Modern Tales 10
Closer
Antony Johnston, Mike Norton & Leanne Buckley
Aus dem Amerikanischen von Stefan Pannor
Titelillustration von Mike Norton
Eidalon Verlag, 2007, Paperback, 144 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-939585-09-1

Von Irene Salzmann

Das Projekt Hermes sollte die Entwicklung der Menschheit einen gewaltigen Schritt nach vorn bringen, aber das Experiment mit der Teleportations-Maschine misslingt und kostet einer jungen Wissenschaftlerin das Leben. Die Forschungen wurden eingestellt, das Unglück vertuscht, die Wege der Beteiligten trennten sich.
Dreißig Jahre später lädt Professor Graham Butcher die einstigen Kollegen in sein Haus auf einer Insel ein. Den staunenden Gästen eröffnet er, dass er die Experimente erfolgreich weitergeführt hat. Allerdings wäre den Anwesenden das Vergessen lieber gewesen, als nun Zeuge einer erschreckenden Demonstration zu sein.
Projekt Thoth, wie Butcher es nennt, hat furchtbare Folgen. Ein Wissenschaftler nach dem anderen wird auf grausige Weise von etwas ermordet, das man nicht töten kann. Verzweifelt suchen jene, die noch am Leben sind, nach einem Weg, ihrem Schicksal zu entrinnen…


„Closer“ greift das Thema des Horror-Klassikers „Die Fliege“ (USA, 1958 und 1986/89) auf, denn auch hier geht es um eine fehlerhafte Teleportation bzw. eine solche, die anders verläuft, als erwartet. Das Experiment verleiht dem Protagonisten ungeahnte Macht, die er für zahlreiche Verbrechen missbraucht, wobei sich mal wieder erweist: Nomen est omen. Nichts kann den Psychopathen stoppen – nur Deus ex Machina, und dieser erscheint auch in letzter Sekunde.
Man darf diesen düsteren Comic als eine Hommage an das Horror-Kino der Schwarz-Weiß-Film-Ära und die ‚Hammer-Filme’ der legendären Bray-Studios verstehen, denn man findet viele Motive, die charakteristisch für jene Produktionen sind wie z. B. das abgelegene, unheimlich wirkende Haus im Regen, das unschuldige Mädchen, das geopfert wird, der verrückte Wissenschaftler, der am Ende durch das stirbt, was er entfesselt hat, ein mordendes Monster und das rettende Eingreifen einer überlegenen Macht.
Auch die Handlung verläuft in gewohnten Bahnen: Ein Treffen vereint die Personen, die einst an einem Folgen reichen Experiment teilgenommen hatten. Der Grund für die Einladung wird enthüllt, und die Vergangenheit holt alle in einer Weise ein, wie es keiner für möglich gehalten hätte. Die Zahl der Protagonisten wird stetig dezimiert. Es finden sich Hinweise, doch keine konkreten Angaben, wie man das Morden beenden kann. Der erfahrene Leser ahnt früh, dass ein scheinbar nebensächliches Detail schließlich zum Zünglein an der Waage wird. Die Auflösung erscheint dann doch ein wenig konstruiert, und „Die Mumie“ lässt grüßen. Betrachtet man den Comic als spannende Horror-Story, die an verschiedene Klassiker des Genres erinnert, und nimmt das etwas schwammige Ende ohne Hinterfragen hin, so wird man gut unterhalten. Die ausdrucksvollen, in dunklen Grautönen gehaltenen Illustrationen unterstützen die bedrohliche Atmosphäre gelungen.

„Closer“ wendet sich an ein erwachsenes Publikum, das düstere Comics mag und sich vor allem über die zahlreichen Anspielungen auf namhafte Filme und Bücher freut.

hinzugefügt: November 14th 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Eidalon Verlag
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