Die Vierte Macht 2
Mord auf Antiplona
Juan Giménez
(La quatrième pouvouir: Meurtres sur Antiplona, 2004)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter-Verlag, 2007, Hardcover, 64 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-939823-55-1
Von Irene Salzmann
Verzweifelt sucht Iron Ferr nach seiner Gefährtin Gal, die seit dem verhängnisvollen Gefecht mit einem weganischen Raumschiff in den Weiten des Alls verschollen ist. Auf Antiplona begegnet er der Künstlerin Suprema Power, die der Vermissten täuschend ähnlich sieht. Ist es wirklich Gal – oder doch jemand anderes?
Schließlich willigt Suprema ein, Iron anzuhören, der ihr seine und Gals Geschichte erzählt. Suprema leugnet nicht, Gal zu sein, bestätigt aber auch nicht Irons Vermutung. Dafür bleibt keine Zeit, denn die Krommioner haben sie als QB4 identifiziert und wollen die von ihnen geschaffene Waffe wieder in ihren Besitz bringen.
Auf der Flucht begegnet Suprema J. A. K., der auch nicht das ist, was er vorgibt zu sein. Gemeinsam setzen sie sich gegen ihre jeweiligen Verfolger zur Wehr, doch kann Suprema weder verhindern, dass sich Iron für sie opfert, noch schafft sie es, ihn zu reanimieren. Die Flucht geht weiter…
Wirkte der erste Band noch recht wirr, und man musste der Lektüre sehr viel Aufmerksamkeit schenken, um herauszufinden, worum es überhaupt geht – der Klappentext erwies sich dabei als sehr hilfreich -, so kommt die Geschichte im zweiten Teil endlich richtig in Schwung und ist nachvollziehbar.
QB4 konnte sich für einige Zeit dem Zugriff der Krommioner entziehen und untertauchen. Allerdings spürt man sie auf, so dass sie erneut die Flucht ergreifen muss. Tragische Opfer säumen den Weg ihres Rückzugs – und noch mehr von denen, die es verdient haben. Dabei lernt sie den mysteriösen J. A. K. kennen, der erst ganz am Schluss sein Geheimnis preisgibt und sich Suprema, die sich nun Gal nennt, anschließt.
Der Leser erhält einen kleinen Eindruck von den Persönlichkeiten und den Fähigkeiten, die QB4 prägen, und darf spekulieren, ob sie ihre Kräfte im Abschlussband der Trilogie einsetzen wird, um ihre Verfolger ein für alle mal auszuschalten und vielleicht auch den Konflikt zwischen Krommion und Terra zu beenden, der die Ursache all ihres Leidens ist.
Die Geschichte wird in realistischen, aufwändig gemalten Bildern erzählt, die man gern länger betrachtet, da sie voller Details sind, die man beim schnellen Überfliegen gar nicht alle bemerken würde. Auch die Erotik kommt nicht zu kurz.
Man darf gespannt sein, wie die Saga enden wird. Vor allem Hardcore-SF-Leser werden ihre Freude an dem Thema und seiner Umsetzung haben. Die siebzehn Jahre, die Juan Giménez in sein Werk steckte, haben sich wahrlich gelohnt.