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Brennan, Herbie: Der Elfenlord (Buch)
Herbie Brennan
Der Elfenlord
(Fairie Lord)
Aus dem irischen Englisch übersetzt von Martin Ruben Becker
dtv, 2007, Paperback, 398 Seiten, 14,00, ISBN 978-3-423- 24637-8
Von Carsten Kuhr
Erneut droht dem Elfenreich Gefahr. Eine Seuche geht um, eine Seuche, die tückisch zuschlägt und niemanden verschont. Das Zeitfieber sorgt dafür, dass die Elfen rapide altern. In Schüben brauchen sie ihre Lebenszeit auf, werden in Tagen zu Greisen und sterben.
Auch den Torhüter Mister Fogarty hat es erwischt. In seinen Fieberfantasien aber vermag er verschiedene Zukünfte zu sehen. Seine Visionen sind eindeutig - Chaos und Vernichtung bedrohen das Reich, und nur einer kann die Gefahr aufhalten - der Menschenjunge Henry, der das Reich schon ein paar Mal besucht hat, der die Elfenkaiserin Blue gerettet und vor deren Heiratsantrag er vor zwei Jahren geflohen ist.
Doch wie genau Henry das Problem lösen soll ist nicht bekannt. So begibt Henry sich ohne nähere Informationen auf seine Queste. Ein magischer Transporter versetzt ihn in eine Wüste, in der er die Bekanntschaft eines kleinen blauen Jungen und jeder Menge Gefahren macht. Zusammen mit Lorquin gilt es Abenteuer und Mannbarkeitsriten zu bestehen, er lernt die tief unter dem ewigen Sand gelegene verschollene Stadt der Luchti kennen, kommuniziert über eine antike Lade mit den Toten, muss gegen einen Drachen kämpfen, nur um im Finale seine Blue zu retten und die Ursache des Zeitfiebers aufzudecken ...
Der Ire Herbie Brennan hat mit seiner mittlerweile vier Bände umfassenden Elfensaga international für Furore gesorgt. Die gelungene Mischung aus einer phantastisch-anderen Elfenwelt und sympathisch gezeichneten Charakteren verzauberte Jung wie Alt.
Vorliegend besinnt er sich, nach einem kleinen Durchhänger im dritten Band, wieder auf alte Stärken. Er variiert im Grunde genommen immer dieselbe Geschichte - das Böse in Person von machtgierigen Dunkelelfen oder einer mysteriösen Gefahr bedroht das Elfenreich, die unternehmungslustige und couragierte Blue macht sich gemeinsam mit Henry auf, die Gefahr abzuwenden, und die finsteren Aggressoren in ihre Schranken zu verweisen.
Neben den uns mittlerweile ans Herz gewachsenen Protagonisten - die Geheimdienstchefin Madame Cardui auf die die Beschreibung alt aber kein bisschen leise zutrifft, ist hier besonders zu nennen - verwöhnt uns der Autor diesmal mit faszinierenden neuen Ideen.
Die magischen Berge, die man erst bemerkt, wenn man vor ihnen steht, eine Bundeslade mit deren Hilfe man mit den Göttern und oder den Toten sprechen kann, ein Volk, das sich durch den Sand der Wüste schwimmend fortbewegt, eine unter den Sandmassen versteckte Stadt, und nicht zuletzt listenreiche Götter und mutige Helden machen die Lektüre zum kurzweiligen Erlebnis.
Bedingt durch die kurzen Kapitel, die meist in Cliffhangern enden, ist das Tempo des Romans hoch, passiert ständig etwas Neues und Interessantes. Geschickt gelingt es Brennan, die Schönheiten aber auch Gefahren der Wüste in seine Handlung einfließen zu lassen, und seine Elfenwelt damit um eine neue Facette zu bereichern.
Humorvolle, spannende und leichte Unterhaltungskost von einem Meister seines Faches, so könnte man diesen Roman umschreiben.
hinzugefügt: December 7th 2007 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Deutscher Taschenbuch Verlag Hits: 2588 Sprache: german
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