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Stewart, Trenton Lee: Die geheime Benedict-Gesellschaft (Buch)

Trenton Lee Stewart
Die geheime Benedict-Gesellschaft
(The Mysterious Benedict Society)
Aus dem Englischen übersetzt von Werner Löcher-Lawrence
Bloomsbury, 2007, Hardcover, 528 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-8270-5120-2

Von Carsten Kuhr

In amerikanischen Tageszeitschriften erscheinen eines Tages merkwürdige Anzeigen. Da sucht eine Gesellschaft nach Schülern und bittet intelligente Jungen wie Mädchen zum Test. In drei gnadenlosen Auswahlarbeiten wird nach einem nicht nachvollziehbaren Verfahren gesiebt, übrig bleiben nur vier Kinder, die allesamt einsam und alleine in der Welt dastehen. Im Verlauf der Tests haben sie bewiesen, dass sie absolut wahrheitsliebend und hilfsbreit sind, sich höflich aber bestimmt durchsetzen können und über ungewöhnliche Intelligenz verfügen.

Im Mutterhaus der Benedict-Gesellschaft erfahren sie dann, dass sie ausgewählt wurden, als Geheimagenten einer weltumspannenden Verschwörung auf die Spur zu kommen. Menschen verschwinden spurlos, wichtige, bedeutende Köpfe des jeweiligen Landes, und keinen scheint es zu kümmern. Der geniale Wissenschaftler Curtain beeinflusst seit ein paar Jahren die Menschheit. Jedem Handygespräch, jeder Radio- und Fernsehübertragung hat er seine von Kinderstimmen verbreiteten, unterschwelligen Botschaften beigefügt. Seit Jahren schon sucht er nach Kindern, vornehmlich Waisenkinder, die er in einem Internat auf seiner Insel dann ausbildet. Doch sein Motiv und seine Absicht bleiben verborgen. Unsere vier Geistesgrößen sollen sich auf der Insel Curtains einschleusen und die Geheimnisse aufdecken.


Stewarts Debütroman hat mich überrascht. Mit geschickter Hand nutzt der Autor gängige Versatzstücke aus erfolgreichen Spionageromanen, verbindet diese mit der einfühlsamen Schilderung vereinsamter Jugendlicher und führt diese Synthese in einem immer rasanter werdenden Plot zu einem überraschenden Finale.

Dabei fällt auf, dass er seine Leser nicht mit langen, gekünstelten Beschreibungen der technischen Errungenschaften seines bösen Genies langweilt, die Beeinflussungsmaschine ist vorhanden und funktioniert, wichtig ist ihm vielmehr, den feigen Anschlag auf Individualität und Freiheit abzuwehren. En passent spricht er dabei Probleme von Kindern an, berichtet über Vereinsamung, über Karrieredenken auch und bereits bei Schülern, über die Sucht nach Erfolg und Anerkennung, den Versuch, Kinder in ein Schema zu pressen, ihre Gefühle ihr eigenständiges Denken zu veröden.

Stewart spricht Verlust- und Anerkennungsängste an, macht sich für Freundschaft und Zusammenhalt stark und unterhält dabei noch spannend und kurzweilig - was will man mehr.

hinzugefügt: December 7th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Bloomsbury
Hits: 2282
Sprache: german

  

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