Shanna Swendson
Alles außer Hex
(Once upon Stilettos, 2006)
Übersetzung: Birgit Schmitz
Fischer Verlag, 2007, Taschenbuch, 410 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-596-17717-2
Von Erik Schreiber
Kathie Chandler arbeitet bei der Firma MMI als Sekretärin der Geschäftsführung. An sich ist das nichts Besonders, es gibt genügend Sekretärinnen in dieser Position. Wenn da nicht dieser besondere Umstand wäre, dass in dieser Firma jeder irgendwie magisch begabt ist, einschließlich des Geschäftsführers Merlin. Wie sagt Kathie auf Seite 11: „Ich arbeite für eine Firma, die Manhattan Magic & Illusions, Inc. heißt - das ist wie eine Art Microsoft für User aus der Zauberwelt, nur mit weniger Weltbeherrschungswahn.“
Wenn ich solch einfache aber um so treffendere Sätze gleich zu Anfang lese, macht es Spaß, dieses Buch in der Hand zu halten, auf den Zug am Bahnhof zu warten und ruckzuck 30 Seiten gelesen zu haben. Einfach toll.
Bleiben wir aber bei Kathie Chandler, der etwas 'grauen Maus' der Firma, die selten ein Date mit einem Mann hat und noch seltener mit einem Mann zweimal hintereinander. Dabei hat sie doch große Vorteile. Unter anderem den Vorteil, gegen Magie immun zu sein. Und dann geht es ganz langsam los. Ein Spion treibt sich in Merlins Firma herum und nimmt Unterlagen an sich, die wichtig genug sind, dass man nun dabei ist, dem Spion eine Falle zu stellen. Dabei steht Kathie im Mittelpunkt. Weil unter diesen Verdächtigungen untereinander das Betriebsklima leidet, ist Kathie dabei, mit ein paar Maßnahmen das Klima wieder aufzubessern. Aber auch Kathie hat Probleme. Weniger mit den Mitarbeitern, sondern eher mit der Tatsache des Verlustes ihre Magieimmunität.
Wer sich den amerikanischen Titel „Once upon Stilettos“ anschaut, wird bald merken, dass die neuen roten Schuhe der auslösende Faktor sind. Mir persönlich würde ein anderer Titel besser gefallen. Aber man will sich wohl an den Titel „Hex in the City“ in Anspielung an die Fernsehserie „Sex and the City“ anlehnen.
Wie auch immer. Kathie gerät in eine Intrige, weil der Verlust ihrer Immunität von außen gesteuert wird. Bis sie jedoch in der Lage ist, den Spion wirklich auszumachen hat sie das Problem mit den Männern. Mit den roten Schuhen steigt ihr Selbstbewusstsein und es gelingt ihr sogar, an einem Abend von zwei verschiedenen Männern geküsst zu werden, wo sie doch sonst noch nicht einmal von einem Mann geküsst wird.
Der Stil von Shanna Swendson hat mir sehr zugesagt, er ist locker, leicht, fast flüchtig. Ein Roman mit wirklich schöner Unterhaltung. Dazu ein wenig Magie, die nur das Mittel zum Zweck darstellt, eine Geschichte zu transportieren. Die Geschichte wiederum ist launig geschrieben, die Übersetzung durch Birgit Schmitz durchaus gelungen zu nennen. Ich glaube, dass sich diese Art von FUN-tasy-Literatur einen Platz in der Belletristik erobern wird.