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Sapkowski, Andrzej: Lux perpetua - Der schlesische Medicus 3 (Buch)
Andrzej Sapkowski
Lux perpetua
Der schlesische Medicus 3
(Niezalezna Oficyna Wydawnicza, 2006)
Übersetzung: Barbara Sombarska
Titelbild: Hubert Eyck
Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007, Paperback, 678 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-423-24636-1
Von Erik Schreiber
Die Trilogie um den schlesischen Medicus Reinmar von Bielau, genannt Reynevan, findet in dem vorliegenden Roman ihren Abschluss. Die Abenteuer trieben ihn quer durchs Land, schenkten ihm Glück und Unglück. Sie verewigten ihn zwar nicht in der großen Geschichte, aber in den Herzen derjenigen die ihn kannten findet er einen Platz. Ebenso bei den Lesern, die manchmal qualvoll die Abenteuer verfolgten und doch nicht eingreifen konnten und weiter lasen in der Hoffnung, noch ein glückliches Ende zu erhaschen. Der Mann, der mit dem Bann des ewigen Anathema belegt wurde, fand zwar immer wieder einen Weg, sich aus misslichen Lagen zu befreien, aber das eigentliche Ende wird in diesem Band erzählt.
Reynevan, der Kräuterkundler, wird vom Breslauer Bischof wegen Verbrechen und Zauberei verdammt. Gleichzeitig ist er aber immer noch auf der Suche nach seiner geliebten Nicoletta. Nicoletta wurde von den Schergen des Bischofs entführt. Reinmar von Bielau folgt jeder Spur die er von ihr finden kann. Daher wunderte sich der Leser nicht, wenn er durch die vom Krieg gebeutelten Länder Schlesien, Böhmen und Teilen Deutschlands zieht. Dabei wird der Medicus Teil des Krieges. Er schlägt sich in diesem Glaubenskrieg auf die Seite der Hussiten. Damit steigt die Zahl seiner Feinde um ein Vielfaches an. Wie die Hussiten selbst im Krieg gegen die Katholiken, lässt er sich zu Grausamkeiten hinreißen, die eindeutig gegen den Eid des griechischen Heilers Hippokrates stehen. So grausam der Krieg auch ist, so nötig ist er, um aus dem naiven Idealisten einen Mann zu machen. Er erkennt, dass seine Ideale nur in Friedenszeiten durchzusetzen wären, daSs er jedoch im Hier und Jetzt eher damit rechnen sollte, sein eigenes Glück in die Hände zu nehmen. Mit diesem Glück ist es aber noch weit her. Er muss sich gegen den Schwarzmagier Grellenort, einem Vertrauten des Bischofs von Breslau, messen - und verliert. Sein weiterer Aufenthaltsort ist der Kerker.
Schlesien im Jahr 1429 ist kein Ort, an dem ein Mensch der heutigen Zeit leben möchte. Andrzej Sapkowski geht mit seiner Schilderung der damaligen Zeit sehr in die Tiefe, greift Einzelheiten auf und wird fast intim mit ihr. Der Leser, der ihm dabei über die Schulter sehen kann staunt über die Bandbreite an Charakteren, Beschreibungen und Handlungen. Wir werden Zeuge, wie ein Mann das Auf und Ab seines Lebens meistert vor dem kriegerischen Hintergrund ständig gebrochener und neu geschmiedeter Allianzen. „Lux perpetua“ bietet wirklich gut erforschte Geschichte als Hintergrund. Eine handwerklich gut geschriebene Erzählung mit einem Reichtum an Informationen und Einzelheiten von Land und Leuten. So muss ein Historischer Roman in meinen Augen geschrieben sein.
hinzugefügt: December 10th 2007 Tester: Erik Schreiber Punkte: zugehöriger Link: Deutscher Taschenbuch Verlag Hits: 2295 Sprache:
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