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Hohlbein, Wolfgang: Der Fluch des Goldes - Thor Garson 3 (Buch)
Wolfgang Hohlbein
Der Fluch des Goldes
Thor Garson 3
Ueberreuter Verlag, 2007, 352 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8000-5354-4
Von Carsten Kuhr
El Dorado. Welch unheiligen Einfluss hatten diese zwei Wörter nicht bereits auf die Menschen. Tausende gingen auf die Suche nach dem sagenhaften Goldland, keiner der Glücksritter aber fand das erhoffte Glück.
Anfang der 40er Jahre stürzt der amerikanische College-Professor Cole über dem bolivianischen Dschungel ab. In einem abgelegenen, von drei Vulkanen umgebenen Landstrich, kommt er inmitten einer Natur wieder zu sich, in der das Leben in Gold verwandelt wurde. Flora und Fauna bestehen aus Gold, die Entdeckung seines Lebens.
Doch Cole ist habgierig. Statt sich mit den wissenschaftlichen Meriten zu begnügen, beginnt er Mitbringsel über zwielichtige Quellen zu verkaufen. Dass einige der Käufer erkranken. weckt das Interesse des FBI, das angesichts radioaktiver Strahlung einen Verrat des Manhattan Projekts vermutet. Cole lässt sich mit Gaunern und Ganoven ein, selbst das organisierte Verbrechen wird als Partner und Geldgeber angezapft, bevor der Professor plötzlich verschwindet.
Nicht nur das FBI und Coles Frau, die Thor Garson - einen früheren Schüler ihres Mannes um Hilfe bittet - machen sich auf die Suche nach dem Verschwundenen, auch einer der skrupellosesten Verbrecher der Staaten setzt sich auf die Fährte, die direkt hineinführt in eine Gebiet, in dem wilde Indianerstämme und schießwütige Söldner aufeinandertreffen ...
Die Ingredienzien der Serie, die vor mehr als zwanzig Jahren als »Indiana Jones«-Titel bei Goldmann das erste Mal in die Buchhandlungen kamen, sind immer dieselben. Man nehme ein uraltes Geheimnis, Mystizismus, exotische Handlungsorte und finstere Gegner, gebe unseren Helden nach Möglichkeit noch eine Maid in Not hinzu - und schon galoppiert die Handlung voller Elan los.
Auch diesmal erwartet den Leser ein Plot voller, auf den ersten Blick stereotyp scheinender Protagonisten auf den Leser.
Das Muster, nachdem die Handlung abläuft, ist bekannt und wird auch kaum variiert. Geheimnisvolle Funde, Überfälle, vermeintliche Verbündete, die sich als selbstsüchtige Gegner entpuppen, Verfolgungsjagden und Kämpfe gepaart mit einer etwas diffus bleibenden Bedrohung, die die Welt in ihren Grundmauer zu erschüttern vermag, das sind die Bestandteile der Bücher.
Das liest sich durchaus flott und spannend, aber eben auch oberflächlich und so manches mal – leider – zu vorhersehbar. Die massiert auftretenden Dialoge sind dieses Mal ein wenig bewusster und in ihrer Zahl auch reduzierter eingesetzt, wobei sich der Roman nach wie vor stilistisch auf Heftromanniveau bewegt.
Ich wundere mich immer wieder, warum der Autor seine durchaus tollen, ausbaufähigen Ideen so wenig nutzt. Statt vorliegend dem Rätsel der vergoldeten Natur größere Aufmerksamkeit zu schenken, wird die Auseinandersetzung der Guten gegen die Bösen in den Vordergrund gestellt. Hier wird einfach Potential verschenkt, hier hätte der Mut, sich von den Hollywood´schen Vorgaben zu lösen, und eigene Pfade zu beschreiten zu einem klasse Abenteuerroman geführt.
Dennoch, das Gebotene unterhält, wenn auch etwas einfach gestrickt, spannend und rasant, und lässt den Leser den grauen Alltag vergessen.
hinzugefügt: December 17th 2007 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Ueberreuter Verlag Hits: 2611 Sprache: german
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