Hohlbein, Wolfgang: Der Dämonengott - Thor Garson 1 (Buch)

Wolfgang Hohlbein
Der Dämonengott
Thor Garson 1
Ueberreuter Verlag, 2007, Hardcover, ca. 400 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-8000-5353-7

Von Carsten Kuhr

Vor Jahrhunderten haben die letzten großen Maya-Priester den Niedergang ihrer Zivilisation aus den Sternen vorhergesagt. Ihre Magie um die feurige Schlangengottheit Quetzalcoatl wurde in einem goldenen Anhänger gebannt, um in einer fernen Zukunft wieder erweckt zu werden.

Jahrhunderte später machen sich die beiden Reporter Thor Garson und sein väterlicher Freund Greg Swanson in den Urwald von Mexiko auf. Hier, so vermutet Greg, liegen verborgen unter der grünen Hölle noch unzählige Geheimnisse verborgen. Ein Vulkanausbruch stoppt die Expedition, Swanson rettet Thor vor der Lava und bezahlt die heldenhafte Tat mit seinem eigenen Leben. Sein letzter Wunsch war es, dass Thor einen goldenen Anhänger seiner in New Orleans lebenden Tochter überbringt.

Bereits auf der Suche nach Joanna, der Tochter seines Freundes, , bemerkt Thor, dass sich Fremde auf seine Fersen gesetzt haben. Riesenhafte Krieger, die direkt aus der Hochzeit der Maya zu kommen scheinen, versuchen das Amulett an sich zu bringen. Zusammen mit Joana führt sie die Flucht, immer verfolgt von wilden Indios und deren dunkler Magie, über Havanna direkt in den Dschungel von Mexiko. Hier hat ein finsterer Indio, der sich für die Reinkarnation des mächtigsten Maya-Priester, hält seine Schreckensherrschaft errichtet. Im letzten verborgenen Hochtempel der Maya soll Quetzalcoatl beschworen werden, doch nicht nur Nachfahren der Maya sind hinter den Kräften des indianischen Gottes her ...


Thor Garson, die recycelte Neuauflage der »Indiana Jones« -Romane aus Hohlbein´scher Versschmiede (Erstauflage zu Anfang der 90er Jahre im Goldmann Verlag) bietet dem Leser spannende, actionbetonte Romane in exotischen Settings.
Dieses Mal nutzt der Autor die faszinierende Welt der indianischen Hochkulturen als Aufhänger für seinen Plot. Mit dabei, neben der unvermeidlichen attraktiven jungen Dame, die als Pilot ungewöhnliche Qualitäten beweist, wieder mystische Geheimnisse, alte Überlieferungen, ein farbenfrohe Kulisse und wackere Helden, die sich mit ebenso finsteren Schurken auseinandersetzen müssen.
Bei all dem Tempo, das die Handlung anschlägt, fällt auf, dass das Buch ein wenig arg dialoglastig ist. Vieles wird ausführlich breitgetreten, auch wenn es dem Leser bereits bekannt ist.

Die Figuren sind eindeutig besetzt, das Buch lebt von der rasant vorangetrieben Handlung und den exotischen Schauplätzen, in die uns der Plot entführt. Auch in dieser Hinsicht aber bleibt der Text recht oberflächlich. Der Urwald ist grün und voll überbrodelnden Lebens, Havanna besteht aus alten, ein wenig heruntergekommenen Villen, Haziendas sind große Herrenhäuser in denen die Großgrundbesitzer vor riesigen Kaminen residieren. Das sind nicht eben Beschreibungen, die in ihrem Detailreichtum den Leser den beschriebenen Ort wirklich spüren lassen. Das wirkt oberflächlich, ist mehr die Kulisse, in der die Handlung um einer die Welt bedrohende Verschwörung routiniert erzählt abläuft.

Wer auf eine überzeugende Charakterzeichnung und Entwicklung keinen großen Wert legt, der wird in den Romanen um Thor Garson spannend und kurzweilig für ein paar Stunden in eine Welt entführt, die aus unzähligen Hollywood-Filmen bekannt ist. An der Seite der Guten stemmen wir uns gegen die drohende Gefahr für das weitere Schicksal der Welt und obsiegen, wie auch nicht anders zu erwarten war. In der literarischen Nachfolge der phantastischen Abenteuerserien wie etwa »Sun Koh« wartet eine packende Abenteuergeschichte auf den Leser, bei der die Spannungselemente eindeutig im Vordergrund stehen.

hinzugefügt: December 17th 2007
Tester: Carsten Kuhr
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