Sternenfaust 7
Alfred Bekker
Stützpunkt Roter Stern
Titelbild: Arndt Drechsler
Zaubermond Verlag, 2007, Hardcover, 256 Seiten, 14.95 EUR
Von Carsten Kuhr
In letzter Minute gelang es der Sternenflotte der Solaren Welten, und nur durch tatkräftige Hilfe der sauroiden Starr, die Invasion des heimischen Sonnensystems durch die Msssarrr zu vereiteln. Auch wenn die Heimatflotte der Erde in starke Bedrängnis geriet, der Putsch durch revolutionierende Angehörige der Flotte in letzter Sekunde vereitelt werden konnte: die Rolle die die Menschen auf der galaktischen Bühne zu spielen beabsichtigen ist angeschlagen. Irgendwann einmal werden die Starr eine Gegenleistung einfordern, ein Bündnis mit ihnen gegen die übermächtigen Kridan scheint nach der Rettung nicht mehr abwendbar.
Doch zunächst gilt es für die Flotte, ihre Vermissten zu bergen. Wir erinnern uns. Der Solar Defender 11 mit Robert Mutawesi an Bord gelang es, in das riesenhafte, fremde Raumschiff einzudringen. Nachdem sich die Msssarrr aufgrund der Unterstützung der Starr durch Antimateriebomben zurückgezogen haben, verschwand auch das mysteriöse, arachnoidenförmige Schiff. Jetzt gibt es eine Spur des verschwundenen Riesenschiffes - sie führt nach Arashlam, zu einer Wüstenwelt, die die Starr seit Jahrhunderten beobachten. Die „Sternenfaust“ unter Commander Richard J. Leslie wird ausgesandt, nach den Vermissten zu suchen, und diese, sofern möglich, zu bergen. Doch die verbündeten Starr geizen mit Informationen über die Welt, auf der das Raumschiff gestrandet zu sein scheint. Während Leslie an Bord der Starr-Station versucht, das diplomatische Eis zu brechen, und die notwendigen Informationen zu erhalten, macht sich eine Expedition in Richtung Planet auf den Weg.
Die einheimische Spezies, intelligente, elefantenförmige Wesen, die mittel eines Organs fünfdimensionale Schwingungen wahrnehmen können sind die Ersten, die bemerken, dass die Grenzen zwischen den Universen ausgerechnet auf ihrer Heimatwelt durchlässig geworden ist. Als eine Invasion aus einem Paralleluniversum droht, starten die Starr ohne Rücksicht auf ihre Verbündeten oder die elefantoiden Ureinwohner Antimateriebomben ...
In inzwischen schon lieber Gewohnheit berichtet Alfred Bekker uns erneut in zwei Handlungssträngen von der weiteren Entwicklung der Menschheit im Sternenfaust-Universum.
Bewegt sich die Handlung rund um die Crew der „Sternenfaust“ in gewohnten Bahnen - wie üblich wird das Raumschiff auf eine gefährliche Expedition ausgesandt, in deren Verlauf die Crew sich mit überlegenen Aliens auseinandersetzen muss - überzeugt erneut die Darstellung der Lebewesen und deren Kultur auf der Wüstenwelt.
Wie schon in den anderen Romanen des „Sternenfaus“t-Prequels gelingt es Bekker scheinbar mühelos, dem Leser auf einigen wenigen Seiten eine fremdartige Kultur überzeugend darzubieten. Zwar sind weder die Starr noch die Embaan zu fremdartig, bewegen sich ihre Verhaltensweisen durchaus in nachvollziehbaren, wenn auch ein wenig verfremdeten Bahnen, doch genau hieraus zieht Bekker einen Großteil der Faszination seiner Romane. Gerade die scheinbar nebensächlich eingestreuten Details, wie etwa die zweite Zunge der Starr durch und mit der diese Gerüche und Stimmungen aufnehmen, bewirken, dass die Handlung Tiefe und Faszination bekommt.
Aufgrund der Tatsache, dass der Plot in der Vergangenheit der aktuellen Heftserie angesiedelt ist, und damit die groben Ereignisse festgeschrieben sind, hat der Autor keine wirklich große Möglichkeit eigene, überraschende Entwicklungen einzubauen. So sucht er, im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten, durch exotische Einzelabenteuer zu faszinieren, und dies gelingt ihm auch dieses Mal.