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Vampir Gothic 7: Die Namenlose, Martin Kay (Buch)

Vampir Gothic 7
Martin Kay
Die Namenlose
Romantruhe, 2008, Hardcover mit Schutzumschlag, 256 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-937435-55-8

Von Carsten Kuhr

Das künstlich entwickelte und bewusste freigesetzte Virus »Heinrichs Erbe« hat Europa entvölkert. Als Schutz vor den Vampiren gedacht und von Magnus Hyde, dem Leiter DARKs freigesetzt, hat das Virus mehr als 200 Millionen Menschen getötet. Doch das Ziel, die Opyri aufzuhalten, hat es nicht erreicht - ganz im Gegenteil.
Ganz Osteuropa stöhnt unter der grausamen Knute des Archonten, der den verbliebenen Menschen jegliche Technik verboten hat. Grausam als Futterquelle und zur Befriedigung ihrer abartigen Gelüste missbraucht vegetieren die Überlebenden vor sich hin. In Norddeutschland wütet die Horde - vom Virus enthemmten seelenlosen Pseudovampire - unter der Herrschaft von Rebecca Hyde. Während der Seelenfresser Lu van Horn und der Seelenbinder Christopher DeBoers in Irland an einem neuen Kampfstoff gegen die Vampire forschen, entdeckt Alena auf Opyria ihre Herkunft, ihre Vergangenheit und ihre Mission, die sie auf die Suche nach der namenlosen Göttin führt ...


In den vergangenen sechs Bänden hat Martin Kay seine ganz eigene Vampir-Saga kreiert. Ausgehend von einer im bekannten Alltag fußenden Situation hat er zunächst eine spannende Agentenhandlung vorgelegt, die sich in den letzten Bänden weit von allen Vorbildern entfernt hat.
Mit der Einführung Opyrias, der wirtschafts-politischen Umgestaltung Europas in Folge der Seuche und der Machtübernahme durch die Vampire ging er ganz eigene Wege.
Im Nachwort berichtet er davon, dass sich die Handlung des vorliegenden Bandes an einigen Stellen verselbständigt hat. Bekannte Figuren treten auch für ihn unerwartet ab, die Handlung nimmt eine so nicht geplante Wendung. Das merkt man dem Roman an, der seine Leser immer wieder mit neuen Szenarien und Entwicklungen überrascht.

Zwischenzeitlich haben die unterschiedlichen Handlungsstränge eine gewisse Eigendynamik entwickelt und sind kaum mehr miteinander verbunden. Dies führt dazu, dass sich die Lektüre so manches mal nicht ganz einfach gestaltet, kann man doch nicht einfach seinem Helden oder Heidin in ihrem Kampf für die gute Sache folgen, sondern muss sich immer wieder auf neue Begebenheiten und andere Handlungsorte und Darsteller einstellen. Das große Bild, der deutliche rote Faden, sie fehlen ein wenig. Dies hemmt naturgemäß den Erzählfluss, verlangt dem Rezipienten ständige Aufmerksamkeit und den Willen, sich auf die anderen Handlungsstränge einzustellen, ab. Gleichzeitig führt es dazu, dass wir ein auch in Details sehr umfassendes Bild der Lage und der Dimensionen bekommen.

Ich muss zugeben, dass mich persönlich die Schilderungen in der Heimatdimension der Opyri am meisten in ihren Bann gezogen haben. Hier warten faszinierende Darstellungen einer Welt des Ewigen Eises und ihrer Bewohner auf den Leser, hier zeichnen sich uralte Geheimnisse und Konflikte ab, die Stoff für die Fortsetzungen bieten.

Alles in Allem eine vielschichtige Weltenschöpfung voller unerwarteter Entwicklungen und Wendungen, die den Leser zu packen weiß.

hinzugefügt: January 30th 2008
Tester: Carsten Kuhr
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