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Morrell, David: Level 9 (Buch)
David Morrell
Level 9
(Scavenger, 2007)
Aus dem Englischen von Christine Gaspard
Knaur, 2008, Taschenbuch, 402 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-426-63790-6
Von Gunther Barnewald
Während Frank Balenger und die dereinst von einem Serienkiller entführte Amanda, die er aus dem verschlossenen Paragon-Hotel gerettet hatte (geschildert im Roman „Creepers“, für den der Autor völlig zurecht den Bram-Stoker-Award bekommen hat) und mit der er gemeinsam Zeit verbringt, zu einem historischen Vortrag eingeladen werden, wird Frank betäubt und Amanda entführt.
Verzweifelt bemüht sich Frank, etwas über den oder die Entführer heraus zu bekommen, während die junge Frau Bestandteil eines tödlichen Spiels wird, und um ihr Leben kämpfen muss.
Gelingt es Balenger, die ausgelegten Spuren erfolgreich zu verfolgen? Kann Amanda sich am Leben halten? Wird Frank rechtzeitig eintreffen? Und kann er dann den wahnsinnigen Psychopathen stoppen, der alle Menschen wie Spielfiguren auf einem gigantischen Brett hin und her schiebt?
Eines muss man David Morrell einfach lassen: Auch wenn seine Geschichten noch so ausgelutscht sind, es gelingt ihm immer wieder, ihnen interessante Seiten abzugewinnen.
Da die Handlung des vorliegenden Buchs einfach ungeheuer spannend ist und gewaltigen Sog auf den Leser ausübt, ist die Fortsetzung von „Creepers“ gelungen und lesenswert, auch wenn sie nicht mehr ganz die Klasse des ersten Romans erreicht.
Wie schon in „Creepers „bleiben die Charaktere eher blass, da der Autor sich keine Mühe macht, sie zu entwickeln. Wer sich als Leser aber ehedem nicht gerne mit lästigen „Präliminarien“ aufhält, sondern gleich in packende Actionszenen und spannende Verschwörungstheorien springen möchte, der ist bei David Morrell mal wieder an den richtigen Autor geraten.
Gelungen ist beim Autor dagegen die Ausarbeitung des Sujets, vor allem der Landschaften, denn diesmal hatte David Morrell sich offensichtlich vorgenommen, die dunkle, bedrohliche Enge des Paragon-Hotels aus dem ersten Teil zu kontrastieren mit der offenen Weite eines einsamen Bergtals in der US-amerikanischen Wildnis. Die Beschreibung dieses Ortes gelingt ihm ausnehmend gut, auch wenn die stärkste Szene dann wieder in einem ehemaligen Minenschacht spielt, wo die Protagonisten ein über 100 Jahre altes und äußerst gruseliges Geheimnis entdecken, welches das mysteriöse Verschwinden von über 200 Siedlern am Vorabend des Jahres 1900 offenbart.
Auch wenn „Level 9“ keine wirklich phantastischen Elemente enthält, lesenswert ist das Buch auf jeden Fall, und wer sich von den von US-amerikanischen Künstlern überstrapazierten Psychopathenmotiv nicht abschrecken lässt, der findet sich hier bestens unterhalten.
So heißt es: Hirn ausschalten und rein in die Geisterbahn des David Morrell! Denn wer Spannung mag, wird von diesem Autor eher selten enttäuscht.
hinzugefügt: February 14th 2008 Tester: Gunther Barnewald Punkte: zugehöriger Link: Knaur Hits: 2706 Sprache:
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