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Meyer, Kai: DIE ALCHIMISTIN (Buch)
Kai Meyer Die Alchimistin
Wilhelm Heyne Verlag
01 / 10842, 492 Seiten, 16,90 DM
von Carsten Kuhr
Ich habe bereits des öfteren angedeutet, dass ich Kai Meyer für einen der stilistisch besten deutschsprachigen Autoren des Genres halte.
Hinter mir liegt die Lektüre seines bekanntesten und bestverkauften Buches DIE ALCHIMISTIN. Ob es auch in meinen Augen sein bestes Buch ist, das werden wir später sehen.
Der Beststellerstatus mag an einer geschickten Verkaufsstrategie und Marketingkampage des Verlages liegen, oder an der gebotenen Qualität. Unzweifelhaft ist das Werk ein sehr spannendes Buch, ein Roman, der den Zeitgeist des Lesers exakt getroffen hat.
Um was also geht es nun eigentlich ? Wir lernen die Familie des Alchimisten Nestor Institoris kennen. Nestor ist seit Urzeiten auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Sein Widersacher dingt einen hermaphroditischen Mörder, der ihn und seine ältere Tochter meucheln soll. Gelingt der Anschlag auf den Alchimisten noch, so verhindert das Mitleid und die Zuneigung zu der 17 jährigen Tochter Aura die weiteren Mordpläne. Im Verlauf der Handlung offenbaren sich uns weitere Mysterien. Der Konkurrent Nestors entführt die jüngere Tochter seines nunmehr toten Kollegens. Aura macht sich auf, den Auftraggeber des Attentäters und Entführer zu stellen und Rache zu üben. Doch dies erweist sich als weitaus schwieriger, als erwartet. Ihr Widerpart, ebenfalls ein Alchimist und anscheinend bei der Suche nach dem Stein der Weisen erfolgreicher als ihr Vater beherrscht als geheime Kraft im Hintergrund die Unterwelt Wien's. Entführung, Attentate, wilde Befreiungsversuche durch die teilweise noch römische Kanalisation Wiens, Reisen in die wildromantische Region des Kaukasus auf den Spuren der verschollenen Tempelritter liegen vor dem Leser, bis sich die Rätsel schlussendlich überraschend auflösen.
Ihnen wird zu Beginn meiner Besprechung vielleicht aufgefallen sein, dass ich mich vor einer persönlichen Wertung ein wenig drücke. Nun, wenn ich einem Meyer-unbedarften Leser Bücher empfehlen sollte, dann würde ich diesem DAS HAUS DES DAEDALUS, DER GEISTERSEHER und DIE FLIESSENDE KÖNIGIN in eben dieser Reihenfolge an die Hand geben.
Warum nicht die allseits so gelobte ALCHIMISTIN?
Vorliegender Roman ist spannend erzählt - keine Frage. Mystizismus, die Jagd nach der ewigen Jugend, das Rätsel um die Tempelritter verbunden mit der Verfolgung der „Bösen“, das fesselt die Leser.
Doch vermisste ich das sonst bei Kai Meyer so differenziert und bewusst eingesetzte Stilmittel der Sprache.
Zwischenzeitlich hat der Autor mit DIE UNSTERBLICHE einen weiteren Band vorgelegt. Keine direkte Fortsetzung sind doch die Handlungsstränge der ALCHIMISTIN abgeschlossen, sondern einen eigenständigen Roman mit den vertrauten Figuren. Bereits nach den ersten 10 Seiten aber fand ich hier die sprachlichen Finessen, die ich in der ALCHIMISTIN so vermisste. Beispiel gefällig? ,,Aura dachte, dass die stumpfe, unpersönliche Stille von Hotelzimmern etwas an sich hat, das anderen Geräuschen das Blut aussaugt, sie schal und vage werden lässt; sie legt sich über alle Laute, sperrt die Aussenwelt aus und ersetzt sie durch Missverständnis, das Architekten Ambiente nennen". Was für ein Satz! Das ist der Kai Meyer, den ich so schätze - und davon gab es für meinen Geschmack in der ALCHIMISTIN zu wenig.
Des weiteren wurden uns immer neue Rätsel offeriert, neue Handlungsorte und Personen eingeführt, ohne dass die zunächst angerissenen Szenen erschöpfend und befriedigend abgehandelt worden wäre.
Zwar ergab sich aus der Nachschau zum Ende des Werkes eine in sich logische Auflösung der Mysterien, und doch waren es mir der Brüche zu viele.
hinzugefügt: July 28th 2004 Tester: Carsten Kuhr Punkte: Hits: 2901 Sprache:
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Meyer, Kai: DIE ALCHIMISTIN (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 13:03:39 Meine Wertung:
Meridia Xanax
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Meyer, Kai: DIE ALCHIMISTIN (Buch) Geschrieben von Anonymous auf 2009-12-05 12:09:38 Meine Wertung:
Paxil Tadalafil
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