Countdown zur Final Crisis 1 (von 6)
Paul Dini, Jesus Saiz, Jimmy Palmiotti u.a.
(Countdown 51 – 43, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Andy Kubert
Panini, 2008, Paperback, 196 Seiten, 19,95 EUR
Von Irene Salzmann
Die Mega-Events bei DC reißen nicht ab. Erst wurden die ganzen Multiplen Universen zu Grabe getragen, nun hebt man sie wieder aus der Versenkung. Welche Konsequenzen das für die ‚richtige Erde’ und ihre Helden haben wird, ist im Moment noch nicht ersichtlich. Zweifellos wird es jedoch wieder viele Umwälzungen geben, und man muss den Tod von so manchem lieb gewonnenen Charakter beklagen.
Auslöser für die neue Krise ist, dass immer mehr Personen die Grenzen überwinden, die die Universen voneinander trennen. Tot geglaubte Helden sind plötzlich wieder da, und ihre Aktionen rufen jene auf den Plan, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Ordnung aufrecht zu erhalten, damit nicht das ganze Universum durch zu viel Chaos in den Untergang getrieben wird.
Doch die Monitors sind sich nicht einig, welche Mittel die richtigen sind, um das Problem zu lösen. Während eine Fraktion die radikale Eliminierung der Besucher fordert und sogar eine Kämpferin ausschickt, die sogleich brutal zuschlägt, versucht ein einzelner Monitor, eine gefälligere Lösung anzubieten. Er verbündet sich sogar mit Jason Todd, dem zweiten Robin, und Donna Troy, dem einstigen Wondergirl, die beide tot sein sollten.
Aber das ist längst noch nicht alles. Jimmy Olsen, bis vor kurzem ein ganz normaler Mensch, entwickelt plötzlich Superkräfte. Mary Marvel, die ihre Fähigkeiten verloren hat, bekommt sie von Black Adam zurück, doch dieses Geschenk hat seinen Preis. Aus der Zukunft hat es einige Mitglieder der Legion in die Gegenwart verschlagen. Wie konnte das passieren? Und welche Pläne verfolgen Pied Piper und Trickster, die sich wieder einer Schurkengruppe anschließen?
Der Sammelband, der neun Bände der in den USA wöchentlich erscheinenden „Cowntdown“-Serie beinhaltet, bietet eine Aneinanderreihung von mehreren Handlungsebenen mit verschiedenen Protagonisten, in deren Leben nichts mehr so ist, wie es einmal war. Teils wissen sie nicht, was mit ihnen passiert, teils haben sie diese Entwicklung selbst herbeigeführt.
Im Mittelpunkt stehen momentan Figuren, die allenfalls zur zweiten Riege der Superhelden oder den supportive characters zählen. Die Lieblinge der Comic-Leser haben bloß kleine Auftritte. So wird jenen Lesern ein wenig Abwechslung geboten, die ein wenig Urlaub von Superman, Batman & Co. brauchen, um deren Konflikte sich die meisten der hier erscheinenden Serien drehen.
Noch kann man wenig Konkretes über die Handlung aussagen, da man mehr Informationen braucht, um das Gesamtbild zu erkennen bzw. ob der neue Zyklus hält, was DC verspricht. Immerhin konnte mit Paul Dini ein namhafter Autor verpflichtet werden, der schon für andere Comic-Reihen und das Fernsehen schrieb.
Die Zeichnungen sind ansprechend, und obwohl verschiedene Künstler die einzelnen Episoden gestalten, ist das Resultat homogen; es gibt keine stilistischen Brüche.
Sammler werden sich gewiss nicht dieses und die weiteren Hefte entgehen lassen. Gelegenheitslesern ist zu raten, ein wenig in dem Band zu blättern, ob das Thema zusagt. Will man die Auflösung erfahren, muss man auch die weiteren Folgen kaufen, denn zunächst werden nur Fragen über Fragen aufgeworfen, aber keine Antworten erteilt.