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Richards, Justin: Death Collector (Buch)

Justin Richards
Death Collector
(The Death Collector, 2006)
Umschlaggestaltung mit Prägedruck und Silberfolie von Christian Keller unter Verwendung einer Illustration von Ian Butterworth
Foto von Gary Maxwell
Loewe, 2008, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 304 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-7855-6076-1

Von Irene Salzmann

Der junge Taschendieb Eddie Hopkins beobachtet, wie sein potentielles Opfer, ein alter Mann, von zwei zwielichtigen Gestalten aufgegriffen und fortgeschleppt wird. Er ahnt, dass die beiden mehr als nur die Brieftasche des Alten wollen und versucht, diesem die Flucht zu ermöglichen. Allerdings verliert er das Trio auf dem Anwesen des Industriellen Augustus Lorimore im dichten Londoner Nebel aus den Augen. Was ihm statt der Männer unverhofft über den Weg läuft, ist ein grausiges Ungeheuer. Der Junge ergreift die Flucht.
Eddies nächster unfreiwilliger Geldgeber ist George Archer, ein fleißiger Museumsangestellter. Der Verlust der Brieftasche erweist sich als höchst ärgerlich, denn darin befand sich ein Stückchen beschriebenes Papier, das einzige Überbleibsel eines Tagebuchs, das offenbar so wertvoll war, dass seinetwegen zwei Morde verübt wurden. George steht nun mit leeren Händen vor Augustus Lorimore, von dem er glaubt, dass dieser bei der Lösung des Rätsels behilflich sein kann.
Dank eines glücklichen Zufalls bekommt George die Brieftasche zurück – und das Papier ist sogar noch da. Liz Oldfield, deren Vater ebenfalls von Eddie bestohlen wurde, konnte den Dieb zwar stellen, doch händigte er ihr die falsche – Georges - Börse aus. George fasst sogleich Vertrauen zu Liz und erzählt ihr von seinen bisherigen Nachforschungen.
Bevor die beiden jedoch einen Plan haben, wie sie das Geheimnis der Glick-Tagebücher und die Morde aufklären können, befinden sie sich schon in Todesgefahr, und auch auf Eddie wird Jagd gemacht. Nicht nur sind finstere Gestalten hinter ihnen her – sondern auch unheimliche Monster, wie sie sich keiner von ihnen in seinen schrecklichsten Albträumen hätte ausmalen können…


Justin Richards ist ein bekannter britischer Autor, der eine Vielzahl phantastischer Bücher und Serien geschrieben hat. Im Loewe Verlag ist von ihm bereits „Der Atlantis Code“ erschienen. Das vorliegende Jugendbuch „Death Collector“, das die Genres Steampunkt, Mystery und Krimi gelungen vermischt, entführt Leser ab 14 Jahren ins viktorianische London und wartet mit sympathischen Protagonisten auf.
Allerdings ist nicht Eddie, wie der Klappentext vorgibt, die Hauptfigur der Geschichte, sondern die Handlung ist gleichmäßig zwischen ihm, George und Liz aufgeteilt. Zu ihnen stößt schließlich noch Sir William Protheroe, Georges Vorgesetzter, der innerhalb des Museums eine geheime Abteilung leitet, die sich mit besonderen Fundstücken befasst, und der immer wieder mit Wissen und Beziehungen weiter hilft, als die jungen Leute mehr und mehr in Bedrängnis geraten. Aber auch Eddie kann die Geschehnisse immer wieder zum Guten wenden, denn als Kind der Straße kennt er raffinierte Tricks und Wege, wie sie den anderen verschlossen bleiben. George, ein geschickter Mechaniker, vermag seine Fähigkeiten ebenfalls nutzbringend einzusetzen, und Liz beweist, dass man eine beherzte Frau niemals unterschätzen sollte.
Lange Zeit ahnen die vier nicht, dass sie sich auf ein tödliches Unterfangen eingelassen haben, dessen Drahtzieher ein machthungriger, skrupelloser Mann ist, der einem großen Geheimnis auf die Spur kam, das er nun missbrauchen will, um die Herrschaft über die ganze Welt an sich zu reißen. Motive aus „Jurassic Park“ und „Frankenstein“ verschmelzen zu etwas Neuem, das den Lesern einige Schauder den Rücken hinab laufen lässt.
Die Handlung ist spannend und bietet regelmäßig neue Informationen und Überraschungen, bis am Ende das Rätsel aufgedeckt wird. Der angenehm flüssige Stil des Autors zieht in den Bann, so dass man die Lektüre nicht aus der Hand legen möchte, bevor alle Fragen beantwortet sind. Ohne Übertreibung darf man das faszinierende Buch auf eine Stufe mit Bestsellern wie „Harry Potter“ oder „Der goldene Kompass“ stellen.

„Death Collector“ ist ein phantastischer All Age-Roman, an dem nicht nur Jugendliche viel Vergnügen haben. Auch das reifere Publikum findet hier mitreißende und anspruchsvolle Unterhaltung.
Die Gestaltung des Bandes kann man ebenfalls als gelungen betrachten: Hardcover mit Lesebändchen, geprägter Schriftzug und Foliendruck auf dem Schutzumschlag, Silberfolie auch auf Buchrücken und Cover, gutes Papier, sauberer Druck.
Als Geschenk ideal – und natürlich zum Behalten!

hinzugefügt: March 25th 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Loewe
Hits: 2860
Sprache:

  

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