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Kastner, Jörg: Teufelszahl (Buch)

Jörg Kastner
Teufelszahl
Knaur, 2008, Taschenbuch, 442 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-426-63637-4

Von Carsten Kuhr

Am Mondsee in Österreich hat der Jesuitenbruder Paul Kadrell seine Berufung gefunden. Selbst ein Waisenkind, das nach dem tödlichen Verkehrsunfall seiner deutschen Eltern in Rom gestrandet und in einem Waisenhaus der Jesuiten aufgezogen wurde, kümmert er sich nach seiner Ausbildung als Jurist nun aufopfernd um junge Menschen ohne Familie.

Seit kurzen quälen ihn realistisch wirkende Alpträume. Sein Pflegevater, ein hoher Vatikanpriester, wird von etwas Bösen verfolgt. Als das Telefon klingelt ahnt er, dass sein Traum einen realistischen Hintergrund hat. In einem Waldstück in Rom hat man die ermordete Leiche seines alten Lehrers Pater Sorelli aufgefunden. Ein ritueller Silberdolch wurde ihm ins Herz getrieben, eingebrannt auf seiner toten Stirn prangt die Zahl des Tieres 666, die Teufelszahl.

Paul eilt nach Rom und schließt sich der römischen Kommissarin Claudia bei deren Ermittlungen an. Nur zu bald gilt es weitere Opfer zu beklagen. Der Leiter seines vor Jahrzehnten abgebrannten Waisenhauses, der sich mit ihm treffen will, wird ebenfalls ermordet, eine Lektorin, die ein Manuskript über die unterhalb des Vatikans liegenden Katakomben redigiert, wird entführt.
Was schlummert in der Erde unterhalb des Kirchenstaates, das so geheim und brisant ist, dass Menschen deswegen umgebracht werden?

Die Spur führt über einen Exorzismus zu einer Geheimgesellschaft, und zum wahren Grab Petrus´ ...


Jörg Kastner hat sich mit seiner „Engel“-Trilogie bereits als intimer Kenner des Vatikans geoutet. Erneut wendet er sich in einer spannenden Krimihandlung mit phantastischen Einflüssen dem kleinsten Staat der Erde zu. Dieses Mal stellt er die Gesellschaft Jesu in dem Mittelpunkt des Geschehens.

Wie von Kastner gewohnt, hat er sehr sorgfältig recherchiert. Der Autor nimmt uns förmlich an die Hand, wenn er durch die Gassen Roms jagt, uns vom Vatikan und seiner Umgebung berichtet. Anders als in seinem Ägypten-Roman „Das wahre Kreuz“ fühlt sich der Autor in den Häuserschluchten der Italienischen Hauptstadt sichtlich wohl, hat die Orte des Geschehens erlaufen und persönlich erkundet. Das merkt man dem Text deutlich an.

Neben dieser hohen Detailtreue was den Handlungsort anbelangt weiß er aber auch faszinierende Persönlichkeiten zu entwerfen. Mit einigen wenigen Sätzen nur gelingt es ihm, uns hier Schicksale zu offenbaren, widersprüchliche Charakterköpfe zu zeichnen und überzeugende Fundamente für sie spätere Weiterentwicklung der Personen zu setzen. Insbesondere die Zeichnung der Nebenpersonen erscheint mir hier besonders gelungen geraten zu sein. Die entführte Lektorin und ihre Tochter, obwohl sie nur Randfiguren im großen Spiel sind, nehmen Leben an, wirken überzeugend lebensecht.

Die Handlung selbst bleibt überraschend und voller Wendungen. Schon recht früh glaubte ich, den Strippenzieher ausgemacht zu haben, nur um mich anschließend getäuscht zu sehen.

Insgesamt also ein Roman, der spannende Unterhaltung voller klerikaler Mysterien bietet, so dass der Weg auf die Bestsellerlisten vorprogrammiert zu sein scheint.

hinzugefügt: April 1st 2008
Tester: Carsten Kuhr
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